Translate

Dienstag, 30. Mai 2017

Ich bin dann mal weg!



"Ich bin dann mal weg!" heißt der Bestseller von Hape Kerkeling.
"Ich bin dann mal weg!" So gehe ich manchmal aus dem Haus, wenn ich etwas vorhabe, aber nicht so gerne darüber sprechen möchte. Das sage ich auch am Arbeitsplatz wenn ich Lust auf ein belegtes Brötchen habe und mal eben zum Bäcker gehe. "Ich bin dann mal weg!"
Manchmal bin ich auch so weg! Ich bin einfach nicht da. Ich sitze an meinem Schreibtisch und bin trotzdem nicht da. Ich bin in Gedanken verreist. Ich träume mich irgendwohin, wo ich gerade gerne wäre. Dann bin ich einfach mal weg.
Ich kenne übrigens Menschen, die sind nie da! Die sind irgendwie noch nie da gewesen. Sie sind gedanklich immer woanders. Nie zu greifen! Nie präsent!
Aber jeder hat das Recht, da zu sein, wo er sein möchte. Ob mit dem Körper oder mit der Seele. Ob in irgendwelchen traumatischen Erinnerungen oder Urlaubsgefühlen oder Liebeswünschen. Wenn ich aber einen Menschen treffe und ich wünsche mir einen Kontakt oder dieser Mensch möchte auch einen Kontakt. Dann muss ich diesen Menschen von seinem Trip wieder holen.
Dann winke ich heftig mit meinen Händen vor seinem Gesicht und rufe laut: "Hallo! Jemand da?" Manchmal merke ich, wie mein Gegenüber wirklich aufwacht. Die Augen werden klar und ich bekomme Blickkontakt. Manchmal muss ich diese Aktion auch wiederholen. Wenn es dann zu einer Begegnung kommt freue ich mich. Denn ich begegne diesem Menschen nun wirklich.
Ich finde es sehr leicht, mal eben weg zu sein. Ich erwische mich häufiger dabei. Ich bin dann mal weg im Auto und wundere mich, dass ich auf einmal in meiner Garage gelandet bin. Ich bin dann mal weg und die Konferenz ist vorbei und ich erinnere mich an nichts. Manchmal tut es meinem ganzen System gut, mal weg zu sein. Im "Trancezustand" nehme ich mir eine kleine Auszeit zum Erholen. Es ist aber auch schön, mal ganz da zu sein. Ich trainiere es jeden Tag. Wirklich ganz da zu sein. Und wenn ich wirklich ganz da bin - dann bin ich auch plötzich mal wieder weg! Ich finde es schwer, einen Zustand richtig gut und ausdauernd zu halten.
Wie geht es dir damit? Wie lange schaffst du es, ganz da zu sein? Wann und in welchen Situationen gehst du mal weg? Viel Freude beim Forschen!
www.matthias-koenning.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen