Wer
ist nicht gerne ein Etwas? Vielleicht nicht nur ein "Etwas" sondern
ein: "Ich bin Jemand!" "Ich bin Wer!" Ich bin vielleicht ein guter Koch
oder ein bewanderter Geschichtenerzähler. Als Kind bin ich vielleicht
ein phantastischer Stürmer oder brauchbarer Torhüter. Und wenn ich das
bin, dann habe ich eine große Aufgabe. Es gilt, den Ruf zu wahren. Bloß
niemanden enttäuschen! Sei eine perfekte Mutter, ein perfekter Vater!
Sei wenigstens in einem Bereich deines Lebens so richtig gut!
Vielleicht
bist du aber nirgendwo wirklich gut. Du strengst dich zwar an und du
gibst dein Bestes. Aber du stößt immer wieder auf Grenzen. Du kannst
zwar kochen, aber es gelingt dir nur so ungefähr. Du bist ganz
mütterlich oder väterlich zu deinen Kindern aber leider nicht immer so,
dass du rundum zufrieden mit dir bist. Vielleicht bist du kein Genie.
Vielleicht bist du nicht einmal Mittelmaß. Oder du bist es nur mit
großer Anstrengung.
Jetzt stell dir einmal etwas ganz
Ungewöhnliches vor. Stell dir etwas vor, wovor alle Psychotherapeuten
warnen, das nicht zu tun. Stell dir vor, du hättest ein total niedriges Selbstwertgefühls. Stell dir für einen
Moment vor, du wärest eine "Null". Du kannst einfach nichts und du
erwartest auch nichts von dir. "Das geht aber nicht!" wirst du denken.
"Etwas Ehrgeiz braucht es doch im Leben! Sonst erreichst du nichts!"
Aber
du könntest dir für einen Moment einfach nur mal vorstellen du seist
eine "Null". Du sitzt auf deinem Sofa und lässt zu, dass du einfach
nichts bist. Was wird geschehen? Du musst keine Erwartungen mehr
erfüllen! Die Ansprüche verschwinden! Die übersteigerten Wünsche lösen
sich auf in Wohlgefallen!
Für einen Moment kannst du dich fallen
lassen und einfach nur Sein! Dann wirst du merken, dass sich da so ein
kleiner Raum auftut, den du Freiraum nennen kannst. Den hin und wieder
zu spüren wird dich entlasten von all den Anforderungen und
Überlastungen.
www.matthias-koenning.de
Wie schön und weise! Hin und wieder kann ich diese Idee als "Freiheit des Alters" zulassen und genießen: Was heute nicht geht, klappt vielleicht morgen. Wenn es gar nicht mehr geht, eröffnet sich der Raum für etwas anderes, Neues. Ich muss nicht mehr, ich darf. Immer im Wissen, dass so viel Erreichtes hinter mir liegt, auf das ich zurückblicken kann.
AntwortenLöschenWenn der Ehrgeiz des "Müssens" verschwindet, gelingt im entspannten Versuch manchmal Großes: Letzten Samstag z. B. das Goldene Sportabzeichen mit 71!
Auch schön!