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Dienstag, 13. Dezember 2016

Herzputz im Advent: 13. Weniger behindern



Als Kind bist du mit deiner Mutter an einem Spielplatz vorbeigekommen.  Dein erster Impuls war: „Da möchte ich hin.“ Deine Mutter jedoch hatte keine Zeit. Sie wollte ihren Haushalt erledigen. Sie hat dich überall mit hingenommen. Ständig wolltest du etwas und ständig sagte deine Mutter: „Nein! Jetzt nicht!“ „Später!“ Du hast als Kind das Paradies gesehen und durftest es nicht betreten. „Schade!“
Dein Herz möchte im Paradies leben. Es sehnt sich ständig danach. Als Erwachsener hast du bestimmt gut von deinen Eltern gelernt. Erst alle wichtigen Dinge erledigen. Dann darf das Herz auch mal. Jetzt im Advent wäre auch hier ein Paradigmenwechsel wichtig. Du beginnst mit folgenden Schritten:

13. Weniger behindern

Du sitzt in einer Gruppe zusammen und ihr plant gemeinsam etwas. Ihr bereitet ein Geburtstagsgeschenk vor. Ihr plant den Besuch bei Verwandten. Ihr wollt über das Wochenende verreisen... Dann gibt es häufig in der Gruppe eine Person, die dann auf den Plan tritt, wenn alle in einer super kreativen Stimmung sind.
Diese Person meint es gut. Sie möchte, dass der Plan gelingt. Das ist ihr tiefes Ziel. Diese Person sieht allerdings überwiegend die Hindernisse. Sie sieht das mögliche Scheitern. Sie will nicht, dass es scheitert. „Oma kann keinen Besuch mehr vertragen. Wir müssen auf ihre Gesundheit achten.“ „Dieses Geschenk ist zu teuer.“ – „Wer kann denn überhaupt.“ Da, wo es vorher noch freie Bahn gab, türmen sich auf einmal Hindernisse auf. Echte Hindernisse und auch lediglich gefühlte. Dabei wollen die Menschen, die diese Hindernisse aufrichten immer noch, dass es gelingt.
Sie haben eben Sorgen, weil es diese Hindernisse gibt. Sie glauben, dass diese Hindernisse in der Lage sind, das Scheitern hervorzurufen. Total berechtigt. Es gibt da nur eine kleine, aber häufig unbeabsichtigte Seite. So nach und nach sinkt die Stimmung. Die Bereitschaft insgesamt wird weniger und weniger. Das Herz wird immer trauriger. Es erinnert sich an die Zeiten in der Kindheit, wo die Mutter gesagt hat: „Das geht jetzt nicht!“ Der „Hindernisbauer“ will das Gelingen. Wenn aber die anderen Menschen in der Gruppe in diesen enttäuschten kindlichen Zustand abrutschen, hat er verloren. Wie viele Hindernisse dürfen auftauchen, dass immer noch etwas möglich ist?
Das Herz ist der Maßstab! Irgendwann krabbelt da in dir so ein Unwohlsein-Gefühl herum. Dann taucht da ein Alarmknopf im Herzen auf. Das darf noch ein paar Augenblicke aufleuchten und dann... ist es zu spät! Plötzlich ist es aus und vorbei. Das Projekt ist gestorben.
Der  „Hindernisbauer“ will immer noch, dass das Projekt gelingt. Er hat nicht mitbekommen, dass das Projekt schon längst in den Herzen seiner Gruppenmitglieder gestorben ist. Darum macht es Sinn, weniger Hindernisse aufzubauen. Halte im Blick, dass irgendwann die Luft raus ist. Beschränke dich auf zwei oder drei große Hindernisse. Beharre nicht darauf. Mache deinen Job darin, aber übertreibe nicht. Bedenke, dass du es nicht mitbekommst, wann die Stimmung kippt. Du bist ja vielleicht ein Weltmeister im Errichten und Sehen von Hindernissen. Das ist deine Stärke! Wenn du nicht aufpasst, kann es schnell zu deiner Schwäche werden. 

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