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Samstag, 10. Dezember 2016

Herzputz im Advent: 10. Mehr geben


Das Herz ist großzügig! Es schenkt vor lauter Freude. Es hat Freude an der Freude des anderen. Die Freude des Gegenübers bringt das eigene Herz in eine kohärente Schwingung. Das Herz nimmt das Blut auf und gibt es weiter. Es pulsiert ein ganzes Leben lang. Ohne Pause. Das Geben und Nehmen hält es in Bewegung. Macht es lebendig. Und es folgt damit einem inneren Gesetz, das es einfach befolgt. "Nimm auf und gib weiter."
Das Herz freut sich, wenn es Teil eines großen Netzwerkes ist. Ein Netzwerk von Geben und Nehmen. Menschen, die nach diesem Gesetz leben wirken auf mich so im Reinen mit sich und der Welt. Manche haben Schwierigkeiten mit dem Nehmen und manche mit dem Geben. Wende dich doch mal wieder deinem Herzen zu und nimm wahr, wie du dich selber erlebst. Fühlt es sich an wie im Fluss? Taucht eine Angst auf? Gestern ging es um das Nehmen und heute heißt es:

10. Mehr geben

Als Kinder bekamen wir in unserer Familie von den Tanten oft eine Tafel Schokolade geschenkt. 24 Stücke Schokolade auf fünf Kinder verteilen? Das war gar nicht so leicht. Jeder bekam einen Riegel und dann waren da noch die vier Stücke. Wie weiter? Mit dem Messer teilen bis es gerecht ist? Ein Kind verzichtet? Zwei Stücke jeweils für Mama und Papa? Ein Riegel in die Dose und sammeln, bis sich fünf Riegel eingefunden haben?
Wir bekamen also als Kinder eine Tafel Schokolade geschenkt. Ich dachte in der Regel nicht zuerst an das Geschenk der 4 Stücke Schokolade. Sondern die schwere Aufgabe, den "unteilbaren" Riegel wieder herzugeben. Ich bekam etwas geschenkt und musste es sofort wieder loslassen. Es gab Phasen, wo ich Schokoladentafeln hasste. Und die Tanten, die sich nicht in unsere Verteilschmerzen einfühlen konnten. Unsere Eltern haben uns beim Verteilen nicht geholfen. Das mussten wir selber machen. Irgendwann habe ich die Lösung für mich gefunden. Ich nehme den einen Riegel und fertig. Der Rest war mit so viel Leid behaftet, dass ich diesen Teil nicht mehr für mich beanspruchte.
Es ist schwer zu geben, wenn ich etwas eigentlich lieber für mich hätte. Wenn ich Mangelgefühle bekomme, weil ich dann etwas nicht mehr habe. Wenn ich also an meinem Besitz festklebe. Ich hatte die Schokolade noch nicht mal in meinen Händen und schon klebte ich daran.
Wenn ich mich einübe in das Geben bearbeite ich meine Angst, es könnte für mich nicht reichen. Das Ziel heißt wiederum: Weg vom Mangelgefühl, das mein Leben einschränkt. Wenn ich mehr gebe dann deswegen, weil ich mich als Teil eines Großen und Ganzen sehe. Ich gebe und stelle fest, dass immer wieder etwas nachkommt. Wenn ich gebe muss ich immer wieder ins Vertrauen gehen, dass tatsächlich etwas nachkommt. Immer wieder. Das Geben könnte so zu einer großen Freude werden. Das Herz würde dir sagen: "So ist das Gesetz des Lebens. Empfangen und Geben und aus diesem Prozess die Energie verwenden. Nicht das Halten erzeugt die Energie, sondern die Bewegung von Aufnehmen und Weitergeben."
www.matthias-koenning.de

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