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Dienstag, 19. April 2016

Eigentlich bin ich ein Frühaufsteher...

Eigentlich bin ich ein Frühaufsteher in der falschen Zeitzone. Eine wunderbare Umschreibung für einen Langschläfer und einen Menschen, der das Bett nicht verlassen mag. Es ist nur eine Frage der Perspektive.
Wenn du zehn Stunden am Tag schläftst ist es weniger als die Zeit von 14 Stunden, wo du wach bist. Du schläfst also relativ wenig.
Wenn du ein linker Kirchenangehöriger bist, dann bist du im Verhältnis zur gesamten aufgeklärten Gesellschaft in Deutschland eher ein Konservativer.
Wenn du dreißig Stunden in der Woche einer Arbeit nachgehst bist du im Verhältnis zu einem Manager möglicherweise fast arbeitslos.
Im Verhältnis zur Eiszeit leben wir hier wie in den Tropen und sind immer in Massen unterwegs angesichts eines einsamen Wanderers durch die Sahara.
Was wir sind, sind wir immer im Vergleich zu. Im Verhältnis von etwas. Und wann sind wir absolut? Wenn wir sterben? Sind wir dann absolut tot? Ohne Umdeutung? Oder sind wir nur relativ tot in dem Sinne, dass unser Körper nicht mehr funktioniert. Was ist jedoch mit dem Geist? Vielleicht ist der ja froh, wenn er mal den Körper los wird, damit er sich so richtig lebendig fühlen kann - eben ohne körperliche Einschränkungen. Am Ende des Lebens sind wir also nicht einmal relativ tot, sondern möglicherweise relativ lebendiger als vorher. Oder?
www.matthias-koenning.de

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