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Mittwoch, 25. November 2015

Eine dieser fürchterlichen Mütter


Den Satz hörte ich im Radio: "Ich bin eine dieser fürchterlichen Mütter." Dieser Satz hat mich erschreckt. Solche oder ähnliche Aussagen höre ich öfter. Mütter, die sich als "fürchterlich" bezeichnen.
"Ich bin so eine Mutter, die immer hinterhertelefoniert. Ich bin so überfürsorglich! Ich kann mein Kind nicht in Ruhe lassen! Ich muss immer noch einen Rat mit auf den Weg geben. Ich kann es nicht lassen meinen Kommentar dazu zu geben. Ich will doch wissen, was mein Kind macht, tut und denkt. Ich bin eine dieser fürchterlichen Mütter!"
Mütter, die nicht loslassen können. Mütter, die ihr Leben lang Mutter bleiben. Das mag ja alles so sein wie es ist. Was mich erschreckt ist die Selbsteinschätzung und Abwertung. "Fürchterlich!" Ist das dann wirklich so Furcht erregend? Wenn eine Mutter schon so mütterlich ist und darunter leidet, dass sie so übermäßig mütterlich ist, muss sie sich nicht auch noch dafür verurteilen. Die Kinder werden schon dafür sorgen, dass die Mütter immer weniger zu tun bekommen. Die Kinder sorgen im besten Falle selbst für die Arbeitslosigkeit der Mutter.
Ein wenig nervig kann eine zu mütterliche Mutter schon einmal sein, ist doch auch verständlich, aber fürchterlich? Fürchterlich finde ich Anschläge auf unschuldige Menschen, Ausbeutung und Krieg! "Fürchterliche" Mütter brauchen ein wenig Verständnis. Sie wollen doch eigentlich nur das Beste für ihr Kind!
www.matthias-koenning.de

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