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Mittwoch, 11. November 2015

Bist du Dorne oder Röschen?


Da gibt es doch dieses Märchen von Dornröschen. Das war doch diese Prinzessin, die von einem Prinzen wachgeküsst wurde. Dazu musste er eine dichte Hecke von Dornenrosen überwinden.
Der Name verleitet zum Nachdenken. Die Welt aus der Perspektive von Dornen und Rosen. Jeder Mensch besitzt doch diese zwei Seiten.
Mit deinen Dornen hältst du dir alles vom Leib, was dich kränken und verletzen könnte. Mit den Rosen öffnest du dich und lädst andere ein, an deinem Leben teilzunehmen.
Wenn du dich einmal anschaust: Was überwiegt bei dir gefühlsmäßig. Der Anteil der Dornen oder der Rosen? Wie schätzt du dich selber ein und wie sehen dich die anderen? Wie wirkst du? Eher vorsichtig und abweisend wie Dornen oder einladend offen wie die Rose?

Wende dich doch mal deinem Dornenanteil zu. Dorne ist nicht gleich Dorne. Da gibt es ganz verschiedene Typen.
Da gibt es die Menschen mit langen, spitzen und zahlreichen Dornen. Sie befinden sich immer in einer Abwehrhaltung. Ihre Dornen sind sichtbar und spürbar durch Blicke und Verbalattacken. Sie verletzen lieber selber bevor sie selbst verletzt werden.
Da gibt es auch diejenigen, die ihre Dornen unter einem Blätterkleid verbergen. Sie signalisieren: Ich bin ganz nett und völlig harmlos. Aber wehe, du kommst zu nahe, dann wirst du spüren, dass ich mich zu wehren weiß.
Dann gibt es noch die mit den Dornen, die hart und kräftig aussehen aber sich ganz weich anfühlen. Manche Menschen glauben, dass sie feindlich und abweisend wirken, dabei sind sie wirklich harmlos und liebenswert.
Es gibt auch Menschen, die glauben, dass sie keine Dornen haben. Sie lieben alle und alle lieben sie - glauben sie. Sie bekommen nicht mit, dass ihre Dornen lediglich unsichtbar sind. Und die sind am Eindrucksvollsten.
Zu welchem Dornentyp gehörst du? Es gibt bestimmt noch eine Menge zusätzlicher. Neben den Dornen sind wir aber alle auch Rosen. Die Rosenseite an uns mögen wir in der Regel eher. Das sind unsere farbigen, weichen und duftenden Seiten. Wir strengen uns, die zu zeigen und auch zum Blühen zu bringen. Und wir hoffen, dass unser Roseneindruck vom Dornenanteil ablenkt.
Leider gibt es den Winter für die Rosen und die Phasen, wo wir auch als Menschen diese Qualität nicht im Blick haben.
Mein Plädoyer heißt: Du bist Dorne und Rose. Du bist Dornröschen und Röschendorn. Akzeptiere beide Seiten an dir und gehe freundlich damit um. Beide Qualitäten haben ihre Existenzberechtigung, weil beide Seiten eh da sind. Geh einfach in dir und beobachte dich. Wer bist du, wenn du dornig bist und wer bist du, wenn du rosig bist?
www.matthias-koenning.de

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