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Donnerstag, 10. September 2015

Herausforderung fremdes Essen!





Wenn jemand sich seltsam und/oder untypisch verhält fragen wir manchmal: "Hat dir jemand etwas ins Essen getan?" Viele Lebenserfahrungen spiegeln sich auch im Essverhalten wider. Ich glaube, das hat etwas mit unserem Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle zu tun. Wenn andere die Köche unseres eigenen Lebens sind, wissen wir nicht, ob es uns bekommt und wir reagieren da manchmal zu Recht mit Vorsicht.

Wenn wir nicht die Köche unseres eigenen Essens sind, wissen wir nicht, was da alles so auf dem Teller landet. Das öffnet der Phantasie Tor und Türen. Waren die Zutaten frisch? Wurde da hygienisch genug gekocht? Wer weiß? Ich achte immer darauf, keinen Koch zu beleidigen, denn er könnte dir als Zeichen seines Ärgers und seiner Verachtung ins Essen spucken. Allein die Vorstellung, dass er es machen könnte, reicht aus, stets höflich zu sein. Im Priesterseminar damals gab es das Gerücht, dass dem roten Tee am Abend ein Mittel zugefügt wurde, welches sich Zölibatol nannte. Das sollte bewirken, dass die Hormone nicht ausgeschüttet wurden und die Priesterkandidaten so leichter den Zölibat leben könnten. Der gleiche Tee heißt dann in christlichen Weiterbildungseinrichtungen Christenverfolgungstee.
Immerhin gibt es genügend Hinweise aus alten Zeiten, dass man mittels Gift im Essen sich eines unbeliebten Herrschers entledigen konnte. Beim "fremden Essen" auf dem Tisch geht es um Kontrolle und um die Frage: Was geschieht hier mit mir? Muss ich Angst haben? Ist das Essen verdorben? Was werden die Folgen sein!
Ob bei fremdem Essen oder auch sonst im Leben bleibt die Herausforderung, ins Vertrauen zu gehen. Diese Grundhaltung zeigt sich also schon in den banalen und alltäglichen Dingen. Dabei kann die Nahrung schnell zu einem Synonym für das Leben selbst werden. "DU BIST WIE DU ISST!"

www.matthias-koenning.de

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