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Freitag, 19. September 2014

Die Maske

Lass dich von mir nicht täuschen
durch die Maske, die ich trage.
Ja, ich trage viele Masken,
die mein wirkliches Ich verdecken,
und ich habe Angst sie abzunehmen.

Vortäuschen ist mir zur zweiten Natur geworden;
aber lass dich um Gottes Willen nicht irreführen.
Du meinst, dass ich so sicher bin und gelassen,
dass ich mein Leben fest im Griff habe
und keine Hilfe brauche.
Aber glaub mir nicht, bitte!

Meine Selbstsicherheit ist nur Schein, und der trügt.
Darunter wohnt mein wirkliches Ich,
verwirrt, allein und voller Furcht.
Aber das will ich verbergen,
niemand soll wissen,
wie es um mich steht.
Deshalb verstecke ich mich hinter der Maske
von lässiger Selbstsicherheit,
um mich vor wissenden Blicken zu schützen.
Und doch ist gerade solches Wissen meine Rettung,
meine einzige Rettung,
allerdings nur dann, wenn demVerstehen Annahme folgt
und dann Liebe.
Das allein kann mich davon überzeugen,
was ich selbst nicht glauben kann:
dass ich etwas wert bin.

Aber das sage ich dir nicht,
weil ich es nicht wage.
Ich habe Angst, dass du mich nicht verstehen
und annehmen kannst.
Ich habe Angst, dass du mich verachtest und auslachst,
und das könnte ich nicht ertragen.
Ich habe Angst, dass ich nichts wert bin und zu nichts tauge,
und dass du das erkennst und mich ablehnst.
Deshalb treibe ich dies elende Spiel,
äußerlich selbstsicher, innerlich verzweifelt.

Du fragst, wer ich bin?
Ich bin jeder Mann und jede Frau, die dir begegnen.

(Den Text habe ich schon lange in meinen Unterlagen, noch aus dem Computerfreien Leben. Der stammt aus dem Englischen frei übersetzt, Verfasser unbekannt)
www.matthias-koenning.de

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