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Mittwoch, 22. März 2023

Ich. Du. Passt.

Manchmal ist es so einfach! Ich bin da. Du bist da. Es passt! Die Chemie stimmt. Es gibt gute Gefühle füreinander. Sich verstehen ohne Komplikationen. Ein Blick! Verständnis füreinander ohne viele Worte. Keine überflüssigen Erklärungen. Passt!  Du spürst es schon in der ersten Sekunde der ersten Begegnung.
Wenn das doch mit allen Menschen so einfach wäre. Ist es leider nicht. Da gibt es Menschen, die sind so anders. So fremd! So kompliziert und umständlich! Du musst dir Erklärungen anhören und wirst immer unruhiger. Oder du hast ständig das Gefühl, dass du dich erklären musst. Du spürst Widerstände. Ständig. Bei jedem Gedanken und jedem Gefühl. Du vermeidest solche Begegnungen. Schon im Vorfeld stellst du dir ein Treffen vor gespickt mit Fehldeutungen und Missverständnissen. Mit verqueren Gefühlen. Mit der riesigen Anstrengung. Du bist voller Fluchtgedanken ab der ersten Sekunde. Dein Gegenüber ist zu laut. Zu leise. So umständlich. So verständnislos. So restriktiv. So langatmig. So wenig empathisch. Und du kommst nicht drum herum. Du musst die Begegnung aushalten. Dieser Mensch gehört schließlich zu deiner Familie. Ist ein Arbeitskollege. Ein Nachbar.

Und jetzt? Meine Idee dazu heißt: Ich. Du. Passt! Wenn der Gedanke kommt und das Wohlfühlen dazu, dann begegnest du deiner Sonnenseite. Das ist der Teil in dir, den du absolut bejahst. Den du magst und mit dem du in völliger Übereinstimmung bist. Wenn die Worte zunehmen und das Gefühl dissonant wird, dann begegnet dir dein eigener Schatten. Du wirst konfrontiert mit Eigenschaften und Gefühlen, die du an dir selber nicht magst. Die du vermeidest, die aber in dir schlummern. Die manchmal unkontrolliert ausbrechen.

Schließe die Augen und stelle dir eine Begegnung vor mit deiner Schattenseite. Da ist dieser Mensch, der dich furchtbar aufregt und nervt. Stell dir vor, dass du wie in einen Spiegel schaust. Dein Gegenüber ist nicht der Fremde, sondern dein Schattenbild. Schau dir das Bild an und sage dir: "Das bin ja ich! Jetzt habe ich mal die Gelegenheit, genauer hinzuschauen. Was lehne ich da eigentlich ab? Welche Bedürfnisse stecken da hinter und dürfen nicht gelebt werden? Kann ich ein wenig Verständnis entwickeln? Ein wenig Wärme im Herzen spüren? Mein Schatten bietet sich mir an, damit ich mich weiterentwickeln kann. Danke für die Lektion!"

Und dann bleibt zugleich dieses grenzenlose Gefühl der Dankbarkeit für die Sonnenseite. Jenseits aller Anstrengungen ein sattes "Ja!" Ich. Du. Passt.
www.matthias-koenning.de

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