Niemand geht
gerne erzwungenermaßen in den Rückzug. Der Corona Virus verpflichtet uns alle
zum Herunterschalten in einen niedrigeren Gang. Du hast kaum noch
Möglichkeiten, dich auszudehnen und deinen Freiraum zu genießen. Deine Lust auf
Abenteuer und Entdeckungsreisen kannst du nur noch im Innen oder im kleinen familiären
Kreis stillen.
Die Welt im Außen
wird immer kleiner und rückt weiter und weiter von dir weg. Wenn du diesen
Rückzug ins Innere freiwillig und gerne machst, gibt es kein Problem. Alles ist
in Ordnung und du darfst diese Sabbatzeit einfach nur genießen.
Wenn du jedoch
auch diesen anderen Impuls in dir spürst nach Ausdehnen und Freiheit, dann
mögen diese Gedanken für dich hilfreich sein. Wenn wir eigentlich tatkräftig
die Welt erobern möchten durch unsere Arbeit und Kreativität, oder durch unsere
Lust an Kommunikation und Austausch und zum „Gefängnis“ verurteilt werden dann
kann sich nach der anfänglichen Unruhe so etwas ausbreiten wie Resignation,
Depression und Hilflosigkeit. Wenn ist es endlich vorbei? Wann dürfen wir
wieder ohne Einschränkungen heraus? Wann geht das Leben weiter? Dann sprechen
die Politiker und Gesundheitsverantwortlichen von neuer Gefahr und Verlängerung
und von weiteren Einschränkungen und du spürst, wie dein geduldiges bis
ungeduldiges Abwarten nach und nach verschwindet und eine Art Ohnmachtszustand
immer mehr Überhand gewinnt.
Ich denke, so ein
emotionaler Zustand ist nicht sehr angenehm oder hilfreich. Wenn du dann in den
Seilen hängst und alle Lust am Leben verlierst wird es Zeit, irgendetwas zu
verändern. Vielleicht magst du meine Gedanken und Impulse dazu hören.
Ein kurzer Blick
auf „Corona“? Corona kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt Krone oder
Kranz. Vermutlich erweckt es unter dem Mikroskop einen solchen Eindruck. Im
übertragenen Sinn stimmt das ja voll und ganz. Corona hat die Krone auf. Corona
bestimmt das Weltgeschehen. Unsichtbar, winzig klein und außerordentlich
wirksam. Weder Trump noch Merkel, weder Bill Gates noch die sonstigen großen
Industrieunternehmen haben die Krone auf. Alle müssen sich dem stillen
„Diktator Corona“ beugen. Corona hat die Macht übernommen. Wir Menschen beugen
uns dieser Macht und versuchen bestmöglich zu überleben. Aber es gibt einen
Mächtigen und viele Ohnmächtige.
Das kommt im
Leben häufiger vor als wir denken. Nicht so krass, aber vom Prinzip her schon.
Manchmal gibt es Situationen und Ereignisse im Außen, die ich nicht
beeinflussen, geschweige denn verändern kann. Wenn mein Arbeitgeber Konkurs anmeldet
dann treffen mich die Folgen. Ich habe vielleicht einen unangenehmen Arbeitskollegen,
den ich ertragen muss weil er einfach nicht verschwinden wird. Jeder von uns erfährt
Situationen, die einfach festliegen und angenehm oder unangenehm sind. Das
Außen lässt sich nicht gut verändern. Aber ich habe Einfluss auf mich selbst.
Ich kann meine Gedanken verändern, meinen Umgang mit Gefühlen und ich habe immer
einen Handlungsspielraum.
Auch wenn
„Corona“ im Augenblick scheinbar die Macht hat möchte ich dich einladen, dass
du dich auf den Thron deiner Selbstermächtigung setzt. Dort, wo du dich jetzt
in diesem Augenblick befindest, ist dein Raum. Dieser Raum gehört dir und
niemandem sonst. Vielleicht gelingt es dir auch, einen Kreis von einem Meter um
dich herum zu ziehen und diesen Platz zusätzlich einzunehmen. Du kannst dich
breit auf deinen Stuhl setzen und dir gedanklich eine Goldmedaille umhängen wo
drauf steht: „Ich bin ein wunderbarer und äußerst liebenswerter Mensch.“
Zugleich verwandelst du deinen Stuhl mental in einen Thron und gehst in die
Identität einer Königin oder eines Königs. Werde dir deiner menschlichen und
königlichen Würde wieder neu bewusst und nimm dein Leben in Besitz. Dadurch
kannst du dein „Selbst“ stärken. Dein Selbst brauchst du, damit du kraftvoll
den Weg durch jede Krise gehen kannst. Und in den nächsten Tagen folgen ein paar Hinweise, die
alle mit dem „Selbst“ zu tun haben.
www.matthias-koenning.de
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