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Montag, 23. Dezember 2019

Genügend Wohnraum für alle – die 23. Tür zum Advent


An Weihnachten erinnern wir uns, dass das göttliche Kind in den Raum eintritt, den wir Menschen bewohnen. Es beginnt im Bauchraum der Mutter und wird angebetet im zugigen Stall von Bethlehem. Ich möchte mit dir in der Zeit des Adventes Räume durchwandern. Was kann ich dort finden? Welche Qualität kommt dort zum Ausdruck? Wo möchte ich weiter und wo darf ich verweilen.  

 
Bei einem Adventsabend wurde die Geschichte vorgelesen von einem Krippenspiel mit dem Thema Herbergssuche. Maria und Josef waren unterwegs und wurden an jeder Tür abgewiesen. In Bethlehem gab es nicht genug Wohnraum für alle. Die Kinder hatten ihre Rollen gut gelernt. Die Lehrerin unterstützte als Souffleuse. Der Junge, der den letzten  Herbergswirt spielte sollte nach Drehbuch energisch das Paar zurückweisen.
Der Junge nahm wahr, wie Maria und Josef ständig Ablehnung erfuhren. Da krampfte sich sein Herz mehr und mehr zusammen und das Spiel nahm einen ungeahnten Verlauf. „Ich kann das nicht! Ich kann euch nicht wieder auf die Straße schicken. Kommt herein und seid meine Gäste. Wir können heute auch in den Stall gehen.“ Totenstille und dann kommt der donnernde Applaus.
Genügend Wohnraum für alle. Die Konventionen durchbrechen. Die Geschichte neu erzählen. Keine Geschichte von zugeschlagenen Türen und Abweisung. Sondern eine Geschichte von Willkommen und Einladung. Genügend Wohnraum für alle!
Im Wohnraum kannst du wohnen. Im Wartezimmer kannst du nur für einen Moment verweilen und dann musst du wieder aufbrechen und gehen. Im Wohnraum darfst du bleiben. Du kannst dich entspannen. Niemand schickt dich fort. Du kannst deine Sorgen loslassen. Du hast Zeit zum Essen und Trinken. Du darfst erzählen und jemand hört dir zu. Keiner schaut auf die Uhr.
Vielleicht hat das Wort „wohnen“ ja etwas mit „Wonne“ zu tun. Das würde mir gefallen. Es gibt einen Ort, an dem du mit Wonne sein kannst. Du machst dich einfach breit und bist satt und zufrieden.
www.matthias-koenning.de

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