Machst du auch solche Listen, auf die du schreibst, was du noch alles zu tun hast? Wie viele Punkte stehen denn da so drauf? Priorisierst du oder schreibst du einfach wahllos alles herunter. Machst du so eine Liste, weil du nur einfach vergesslich bist? Oder brauchst du Strategien, um den inneren Schweinehund zu überwinden. Oder liebst du einfach nur die vielen durchgestrichenen Sätze, wenn du am Ende alles erledigt hast? Bist vielleicht angetrieben von dem inneren Glaubenssatz:"Wenn ich meine To-do-Liste abgearbeitet habe geht es mir gut und ich fühle mich frei?"
Dann solltest du dir überlegen, ob du doch ein Sklave deines Ehrgeizes oder deines schlechten Gewissens oder deiner Verantwortungsübertreibung bist. Vielleicht bist du aber auch einfach nur ein Listenjunkie. Du machst eine Liste für den Einkauf, für den Koffer, für die Woche und für das Jahr. Dann schaust du auf deine Listen und arbeitest sie ab und bist dabei sehr wichtig. Oder du freust dich einfach, wenn etwas erledigt ist und der Druck in deinem Kopf und in deinem Körper verschwindet. Du liebst es, in dir ein reines und ruhiges Gewissen zu erzeugen.
Mach das ruhig so. Das ist ganz in "Ordnung"! Es hilft dir und kann ein Geländer sein in der Unübersichtlichkeit des Lebens. Ich lade dich trotzdem ein, mal eine "Not-to-do Liste" zu machen. Da steht drauf: Ich muss nicht aufräumen. Ich muss mein Konzept nicht fertig bekommen. Ich muss nicht einkaufen gehen. Ich muss nicht die Wäsche waschen... Also eine lange Liste von Dingen, die du nicht machen musst. Und wenn du diese Liste nicht abarbeiten musst, musst du diese Liste auch gar nicht erst schreiben. Es würde ausreichen, wenn du auf einen Zettel schreibst: Not-to-do! Und? Wie fühlt es sich an, wenn du durch die Wohnung läufst und überall einen Post-it hinklebst mit der Überschrift "Not-to-do". Spürst du, wie dein Freiraum wächst? Oder spürst du eher das schlechte Gewissen, das dir sagt: "So geht das aber nicht!" Nein, so geht das wirklich nicht. So funktioniert leider eine solche Liste auch gar nicht. Du würdest an alle deine "To dos" vorbeilaufen, wo jetzt klebt: "Not to do" und du wärest ständig konfrontiert mit den unerledigten Dingen.
Ich selbst mache das so. Ich setze mich hin und schließe die Augen. Dann sehe ich nicht mehr die "To dos". Sie sind noch nicht verschwunden, weil ich sie ja noch denken kann. Aber ich sehe sie nicht mehr. Ich gehe in mein Herz und schreibe dort in schönen Buchstaben flüsternd: "Not to do!" Mein Herz genießt für einen Augenblick den Freiraum, der entsteht. Und mit diesem Freiraum im Inneren mache ich dann manche Sachen von der "To-do Liste". Ich arbeite weiter mit solchen Listen aber nie ohne die andere Liste, die genauso wahr ist. Es gibt nichts zu tun!
www.matthias-koenning.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen