Es gab eine Phase in deinem Leben, wo du völlig angewiesen warst auf deine Eltern. Sie mussten dich füttern, waschen und anziehen. Du konntest nichts am Anfang deines Lebens! Stimmt das?
Nicht ganz! Schon zu Beginn konntest du dich bemerkbar
machen in deiner Not. Du konntest schreien. So lange, bis deine Eltern
herausgefunden haben, was dir fehlt und was du gerne hättest. Schreien war eine
der wenigen Möglichkeiten, dass du für selber für dich sorgst. Wenn du
geschwiegen hättest, hättest du nicht bekommen, was du brauchtest.
Du wurdest älter und konntest sprechen und um etwas bitten.
Du konntest deine Hände gebrauchen und zu dem Ort hinlaufen, von wo du etwas
brauchtest. Mit jedem Tag in deinem Leben wurdest du autonomer. Manchmal
versuchten deine Eltern noch, dir zu helfen und du hast gesagt: „Das kann ich
alleine!“
Möglicherweise gibt es aber im Erwachsenenleben auch Phasen
wo du diese Fähigkeit nicht mehr im Blick hast. Du gerätst in eine Situation,
die dich völlig hilflos macht. Du fühlst dich wie gelähmt. Deine Welt bricht
zusammen. Alles gerät aus dem Lot. In der Zeit der Krise hast du den Eindruck,
dass dir nichts mehr einfällt.
Doch dann kommt die Erinnerung: „Ich kann gut für mich
sorgen!“ Wer könnte dir jetzt helfen? Welche Ressourcen schlummern noch in dir?
Welche Reserven stehen dir zur Verfügung? Vielleicht kannst du im Augenblick
nicht mehr alles! Aber etwas geht noch! Und vor allem merkst du, dass du dich
wieder im Blick haben kannst. Du kannst die Idee davon wach halten, dass du
dich um dich kümmern kannst. Du kennst deine Bedürfnisse und Wünsche! Du kannst
sie benennen. Du kannst dir Hilfe holen oder dich daran erinnern, dass du
durchaus krisenerprobt bist. Je früher du das entdeckst, desto eher kommst du
aus der Hilflosigkeit heraus. Diese Fähigkeit kannst du ausbauen. „Wow – ich
kann gut für mich sorgen!“
Abschluss
Ich bin jetzt den Weg mit dir durch acht „Wow!“ - Faktoren
gegangen und vielleicht bekommst du eine Ahnung, wie dein Leben aussehen
könnte, wenn du diesen Prinzipien, die du ja schon lange lebst, noch mehr Raum
gibst. Vielleicht meint Jesus im Thomasevangelium ähnliches wenn er sagt: „Das
Reich Gottes ist inwendig in euch!“ Wir müssen nur unsere Aufmerksamkeit darauf
richten.
Wenn es dir schlecht geht, verlierst du den Zugang zu deinen
Fähigkeiten und Ressourcen. Darum ist es hilfreich, für den Tag vorzubeugen.
Wer „ressourcentrainiert“ ist, kann es in der Krise besser abrufen und für sich
nutzen. Wie kannst du deine Ressourcen trainieren?
Im ersten Schritt erinnerst du dich mit der Hilfe deines Verstandes,
was du alles kannst und schon bewältigt hast.
Im zweiten Schritt lässt du das dazugehörige Gefühl
entstehen. Das „Wow!“ setzt die Energie für die Umsetzung frei. Das „Wow“ wirkt
auf das Herz, dass du in ein starkes Gefühl kommst und von dort aus in die Tat.
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