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Dienstag, 12. Juni 2018

Wunder in Tüte.

Auf einem Adventsbasar gab es "Wunder in Tüte". Keine Wundertüte. Trotzdem erinnert es mich an meine Kindheit. Andere Kinder konnten sich von ihrem Taschengeld Wundertüten kaufen. Mein Taschengeld reichte dafür nicht aus. Ich durfte aber beim Öffnen manchmal dabei sein. Ein Spielzeug, dass nur kurzfristig Lust und Vergnügen versprach. Der Reiz lag mehr in der Vorstellung, was die Tüte alles enthalten könnte. Es war wie Lotto spielen für Kinder. Als Kind dachte ich jedenfalls, dass es auch Wundertüten mit Hauptgewinn gab.
Auf diesem Adventsbasar nun gab es "Wunder in Tüte". Kein Hinweis, welches Wunder ich da nun kaufen konnte. Heute kann ich mir Wundertüten leisten. Ich hätte eine solche Tüte kaufen können. Ich habe es nicht gemacht! Es hatte für mich keinen Reiz.
Um ein Wunder zu erleben benötige ich keine Tüte. Das Wunder muss sich nicht verbergen und ich muss es auch nicht suchen. Das Wunder liegt direkt auf der Straße. Vor meinen Augen. In meinem Herzen. Das Wunder ist eine Deutung dessen, was ich sehe, fühle und erlebe. Der Mensch, mit dem ich zusammenlebe, kann eine Selbstverständlichkeit sein oder eben ein Wunder. "Dass ich heute mit dir frühstücken kann ist ein Wunder. Ich hätte in der Nacht ja auch sterben können. Bin ich aber nicht. Auch heute lebe ich. Jetzt in diesem Augenblick. Wie wunderbar!"
www.matthias-koenning.de

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