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Montag, 13. März 2017

Mit der Kraft des Herzens 12: Der wahre Verstand fühlt, und das wahre Herz denkt! (Albert Schweitzer)


Häufig erleben wir Herz und Verstand im Widerspruch. Du gehst zum Beispiel in ein Geschäft und hast Lust auf Chips. Dein Herz sagt: "Das will ich!" Der Verstand sagt: "Das ist ungesund!" Wie entscheidest du dich jetzt?
Entweder du lässt den Verstand entscheiden, dann heißt das Ergebnis: Verzicht. Du gehst zwar traurig und frustriert davon, aber du hast dich immerhin für deine Gesundheit entschieden. Oder du triffst eine Herzensentscheidung und nimmst die Chips mit. Dann wird dich der Verstand nicht in Ruhe lassen und fortwährend dir diese Worte einflüstern: "Du hast zwar die Freiheit, aber du musst dafür bezahlen. Denke an die Kalorien! Du hast schon letzte Woche! Du bist süchtig! Du gibst Geld für unnütze Dinge aus! Was werden die Leute denken wenn sie dich sehen mit deiner Figur und der Tüte Chips in der Hand!"
So kann es geschehen, dass der Verstand sehr schnell zum Sieger wird. Wenn du dich für die Tüte Chips entscheidest musst du diese schreckliche Verstandesstimme ausschalten können. Sonst? Wirst du deine Chips nicht genießen!
Ich beobachte sehr häufig bei Menschen die folgende Bewegung: Das Herz sagt "JA"! Es sagt Ja zu einem Stellenwechsel, Ja zur Liebe, Ja zu einer neuen Wohnung. Du merkst es daran, dass dein Herzraum weit wird. Glückshormone überfluten deinen Körper und deine Seele und spürst ein pralles Ja zum Leben. Das Zentrum dieses Bewusstseins findest du im Raum um dein Herz herum.
Dann steigt dieses positive Gefühl nach oben und erreicht die Gehirngegend. Dein positives Gefühl verschwindet je nach Charakter sehr schnell oder nach und nach und der Verstand sagt zuerst einmal: "Nein!" Und der Verstand ist gut! Er findet immer triftige Gründe! Am Ende kannst du nicht anders als diesem Nein zu folgen. Du kannst es drehen wie du willst: Du machst dich zum Verlierer.
Ja im Herzen und Nein im Verstand ergibt ein Nein!
Nein im Herzen und Ja im Verstand ergibt ein Nein!
Ja im Herzen und Ja im Verstand ergibt ein Ja!
Nein im Herzen und Nein im Verstand ergibt auch ein Ja!
Nur wenn du vom Herzen und vom Verstand ein Ja bekommst bist du im Flow, geht es dir gut, fühlst du dich in Balance. Doch wie kann es funktionieren, dass du Herz und Verstand in Übereinstimmung bringst? "Herz und Verstand" verhalten sich doch im übertragenen Sinne wie "Hammer und Zange"! Mit dem Hammer kannst du keine Nägel ziehen und mit der Zange keine Nägel in die Wand hauen. (Na ja, zur Not schon.) Du müsstest den Hammer für die Zangenqualität sensibilisieren und in der Zange die Hammerqualitäten entdecken.
Albert Schweitzer hat da etwas sehr wichtiges erkannt: "Der wahre Verstand fühlt, und das wahre Herz denkt." Das Herz hat die Aufgabe, sich in den Verstand hineinzuversetzen. Der Verstand hat die Aufgabe, sich in das Herz hineinzufühlen.
Du kannst weder den Verstand ausschalten noch dein Herz übergehen. Herz und Verstand kommen schnell in einen Disput und in eine Kampfhaltung. Wenn Kampfesstimmung aufkommt gibt es am Ende oft einen Verlierer und einen Gewinner. Das Furchtbare dabei ist jedoch: Du selbst bist immer der Verlierer. Wenn das Herz verliert, verlierst du! Wenn der Verstand verliert, verlierst du auch!
Es ist auf jeden Fall hilfreich Verstand und Herz in einen Dialog zu bringen. Doch wie? Da möchte ich dir einen Vorschlag machen, den ich aus der systemischen Familientherapie kenne.
Erfinde eine Institution außerhalb von Herz und Verstand. Du kannst diese Einrichtung "Seele" nennen oder "Höheres Selbst" oder die "göttliche Weisheit in mir". Du blickst also mit deiner "Seelenaufmerksamkeit" gleichzeitig auf das Herz und auf den Verstand und lädst Beide gemeinsam am Tisch ein mit folgender Frage: Was meinst du Herz und du Verstand - was könnte die N. oder der N. jetzt gut brauchen. Was kannst du Herz dazu beitragen und was kannst du Verstand dazu beitragen?"
Wenn du diesen Schritt gehst hast du einen Moderator oder Mediator in dir gefunden. Das "Dritte" löst die Spannung von Gegensätzen auf und verändert die Perspektive. Du wirst auf einmal feststellen, dass du nicht der Verstand bist und auch nicht das Herz. Beides steht dir zur Verfügung aber du bist es nicht. Diese "dritte" Instanz ist auch in der Lage, dem Herzen das Denken zu zeigen und dem Verstand das Fühlen.
Das Vertrautwerden mit der "dritten Instanz" wie immer du sie auch bezeichnen möchtest zeigt dir einen Weg in ein erfüllteres Dasein.
www.matthias-koenning.de

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