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Samstag, 24. Dezember 2016

Herzputz im Advent: 24. Mehr finden



Ich kann finden als Ergänzung oder Gegensatz zum Suchen definieren. Ich kann aber auch sagen: „Ich finde dich toll!“ Ich kann Dinge finden, obwohl ich sie gar nicht gesucht habe. Ich begegne ihnen einfach. Ich kann die Liebe meines Lebens finden im Sinne von antreffen.
Das Herz findet sehr gerne. Es liebt Überraschungen. Wenn das Herz überrascht ist, nimmt es die Verlängerung zur Hilfe. Das sind die Arme und Hände und klatscht sie zusammen. Das Herz trottet irgendwie dahin und plötzlich wird es wach. Es kommt ins Schwingen und bekommt einen totalen Energieschub. Das Finden kann ein Ergebnis des Suchens sein, sozusagen die Belohnung einer Arbeit. Es kann aber auch sein, dass das Finden sich einfach so ereignet. Und davon wünsche ich dir mehr.

24. Mehr finden
Haben die Hirten eigentlich die Krippe gesucht? Oder haben sie die Krippe gefunden? In meiner Vorstellung haben sie einfach einen Schutz für die Tiere aufgesucht. Sie kannten diese Hütte und waren überrascht, dass da einfach fremde Leute waren. Vielleicht haben sie sich sogar geärgert über die Besetzung. Aber dann sahen sie das Kind und die Freude brach aus.
Die drei Könige haben vermutlich gesucht. Sie wussten ja von den alten Weissagungen und sind ihrem Traum gefolgt. Gesucht haben die aber auch nicht, denn sie hatten einen Stern als Wegweiser. Die Engel mussten auch nicht suchen. Sie ließen sich vom inneren Wissen leiten. Wie kann ich etwas finden ohne dass ich suche?
Ich darf nichts Bestimmtes im Sinne haben. Dann fange ich an zu suchen. Ich muss mich von allem verabschieden. Darf keine Konzepte im Kopf haben. Es könnte auch sein, dass nichts passiert. Ich laufe und finde eben nichts. Wenn ich wach bin und mein Herz öffne, so meine Erfahrung, dann passiert immer etwas Überraschendes. Ich darf mich nicht fokussieren auf eine einzige Sache. Sondern ich muss defokussieren. Den Fokus also auf alles zugleich und nichts Konkretes richten. Ich besuche an Weihnachten jemanden und habe gar keine Erwartungen. Weder Geschenke noch Kuchen. Nicht einmal, dass dieser Mensch zu Hause ist. Vielleicht treffe ich ja ein Eichhörnchen. Deine Erwartungen werden schnell enttäuscht, wenn sie sich nicht erfüllen. Du befindest dich dann im Suchmodus. Im Suchmodus hast du klare Vorstellungen von allen Abläufen. Im Findemodus lehnst du dich zurück und lässt dich überraschen. Alles darf und nichts muss. Hast du Lust, in den Findemodus zu wechseln? Wann fängst du damit an?
Welche Menschen haben wohl das Jesuskind gefunden im Stall von Bethlehem und wir haben bisher nichts davon erfahren? Herodes hat übrigens das Kind gesucht und nicht gefunden. Vielleicht nähert man sich der göttlichen Quelle auch so. Nicht suchen, sondern finden. Wenn du findest, dann gehst du davon aus, dass es schon da ist auch wenn du es noch nicht siehst. Und wenn es schon da ist, kann es auch seine Kräfte entfalten. Du könntest auch einfach mal so tun, als hättest du es schon gefunden. Wie fühlst du dich als Finder? 

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