Manchmal
sammelt sich im Herzen Leid an. Das Herz freut sich über ein Ereignis, das noch
kommt. Wenn es sich nicht so erfüllt, dann ist es enttäuscht und lagert Leid
ab. Wenn sich in der Nähe ein anderes Herz aufhält, dann kann durch Leidteilen
der Schmerz schnell überwunden werden.
Aber
manchmal ist niemand in der Nähe oder das Herz hat schon öfter mal eine
Enttäuschung erlebt, dass keiner zuhören möchte. Dann kann sich schon mal eine
Menge Leid ansammeln. Das macht das Herz im Laufe der Zeit schwer. Denn es muss
das ganze Leid ständig mit sich herumtragen.
Wenn
du jammerst, dann ist das der Versuch, mit dem Leid im Herzen umzugehen. Ist
das hilfreich? Du hast wenigstens einen Kanal gefunden, deinen Schmerz
auszudrücken. Das ist ein erster wichtiger Schritt. Was ist aber, wenn du so
richtig ins Jammern kommst. Ins Dauerjammern. So geht es heute um
17. Weniger jammern
Jammern
erleichtert. Du redest dir einfach was von der Seele. Jeder von uns jammert mal
und es gibt reichlich Grund dazu. Manche haben ein weites Herz und eine große
Frustrationstoleranz. Die sind gesegnet, weil sie so schnell nichts
erschüttert.
Wenn
du aber genaue Vorstellungen vom Leben hast. Konkrete Wünsche und klare
Bedürfnisse, dann kannst du schon mal schneller enttäuscht werden, wenn die
Ereignisse nicht so eintreten, wie du es dir ausgedacht hast. Dann hast du viel
Grund, die Abläufe deines Lebens zu beklagen. Es fühlt sich einfach nicht schön
an. Das erste Jammern wird dich erleichtern. Wenn aber nichts passiert. Wenn
die Situation sich nicht ändert oder wenn du nichts anders machst, dann bleibt
der Grund zum Jammern. Es ändert sich nichts an der Situation und zum Ausgleich
jammerst du. Dann hast du das Jammern als Lösung gefunden, die Situation zu
ertragen. Du solltest dann auf keinen Fall weniger jammern. Jammern ist ja
deine Lösung!
Nur,
wenn du dich ändern möchtest oder deine unangenehme Lage, dann wäre es besser,
weniger zu jammern. Aber nur dann.
Was
geschieht, wenn du weniger jammerst? Sell dir vor, dass dein Ehepartner nicht
mehr mit dir spricht. Das macht dich traurig und du sammelst Leid in deinem
Herzen an. Dann bejammerst du mit Freunden und Freundinnen dein Schicksal.
Vielleicht bekommst du Verständnis und Zuwendung. Aber irgendwann werden die
Quellen versiegen weil niemand dich mehr hören mag. Wenn du jetzt aufhörst zu
jammern, dann sammelst du immer mehr Leid an bis... Ahnst du, was passiert,
wenn du nicht mehr jammerst?
Entweder
stirbst du vor Kummer oder du möchtest das ganze Zeug irgendwann einmal
loswerden. Vielleicht explodierst du und machst mit einem Wisch einen reinen
Tisch. Oder du fängst tatsächlich an, etwas zu verändern. Du entschließt dich,
nicht mehr länger zu leiden, sondern diesen Zustand zu beenden. Du schreitest
zur Tat. Du machst etwas. Du hältst nicht länger das „Unerträgliche“ aus. Wenn
du aufhörst zu jammern wird daraus etwas anderes wachsen. Denn du hast ja
aufgehört, das Jammern als Lösung zu betrachten. Überlege dir also gut, ob du
weniger jammern möchtest.
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