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Freitag, 16. Dezember 2016

Herzputz im Advent: 17. Weniger jammern


 
Manchmal sammelt sich im Herzen Leid an. Das Herz freut sich über ein Ereignis, das noch kommt. Wenn es sich nicht so erfüllt, dann ist es enttäuscht und lagert Leid ab. Wenn sich in der Nähe ein anderes Herz aufhält, dann kann durch Leidteilen der Schmerz schnell überwunden werden.
Aber manchmal ist niemand in der Nähe oder das Herz hat schon öfter mal eine Enttäuschung erlebt, dass keiner zuhören möchte. Dann kann sich schon mal eine Menge Leid ansammeln. Das macht das Herz im Laufe der Zeit schwer. Denn es muss das ganze Leid ständig mit sich herumtragen. 
Wenn du jammerst, dann ist das der Versuch, mit dem Leid im Herzen umzugehen. Ist das hilfreich? Du hast wenigstens einen Kanal gefunden, deinen Schmerz auszudrücken. Das ist ein erster wichtiger Schritt. Was ist aber, wenn du so richtig ins Jammern kommst. Ins Dauerjammern. So geht es heute um

17. Weniger jammern

Jammern erleichtert. Du redest dir einfach was von der Seele. Jeder von uns jammert mal und es gibt reichlich Grund dazu. Manche haben ein weites Herz und eine große Frustrationstoleranz. Die sind gesegnet, weil sie so schnell nichts erschüttert.
Wenn du aber genaue Vorstellungen vom Leben hast. Konkrete Wünsche und klare Bedürfnisse, dann kannst du schon mal schneller enttäuscht werden, wenn die Ereignisse nicht so eintreten, wie du es dir ausgedacht hast. Dann hast du viel Grund, die Abläufe deines Lebens zu beklagen. Es fühlt sich einfach nicht schön an. Das erste Jammern wird dich erleichtern. Wenn aber nichts passiert. Wenn die Situation sich nicht ändert oder wenn du nichts anders machst, dann bleibt der Grund zum Jammern. Es ändert sich nichts an der Situation und zum Ausgleich jammerst du. Dann hast du das Jammern als Lösung gefunden, die Situation zu ertragen. Du solltest dann auf keinen Fall weniger jammern. Jammern ist ja deine Lösung!
Nur, wenn du dich ändern möchtest oder deine unangenehme Lage, dann wäre es besser, weniger zu jammern. Aber nur dann.
Was geschieht, wenn du weniger jammerst? Sell dir vor, dass dein Ehepartner nicht mehr mit dir spricht. Das macht dich traurig und du sammelst Leid in deinem Herzen an. Dann bejammerst du mit Freunden und Freundinnen dein Schicksal. Vielleicht bekommst du Verständnis und Zuwendung. Aber irgendwann werden die Quellen versiegen weil niemand dich mehr hören mag. Wenn du jetzt aufhörst zu jammern, dann sammelst du immer mehr Leid an bis... Ahnst du, was passiert, wenn du nicht mehr jammerst?
Entweder stirbst du vor Kummer oder du möchtest das ganze Zeug irgendwann einmal loswerden. Vielleicht explodierst du und machst mit einem Wisch einen reinen Tisch. Oder du fängst tatsächlich an, etwas zu verändern. Du entschließt dich, nicht mehr länger zu leiden, sondern diesen Zustand zu beenden. Du schreitest zur Tat. Du machst etwas. Du hältst nicht länger das „Unerträgliche“ aus. Wenn du aufhörst zu jammern wird daraus etwas anderes wachsen. Denn du hast ja aufgehört, das Jammern als Lösung zu betrachten. Überlege dir also gut, ob du weniger jammern möchtest. 

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