Mein
Kalender schreibt diesen Spruch einer chinesischen Weisheit zu.
Tatsächlich stammt er aber wohl von dem protestantischen Theologen
Bengel. Warum glaubt mein Kalender wohl, dass es sich um eine
chinesische Weisheit handelt. Wo lag der Anfang des Irrtums?
Wenn
du einmal das Internet durchforstest wirst du feststellen, dass viele
von vielen abschreiben manchmal mit richtiger Quelle, manchmal mit
falscher und oftmals auch ohne Ursprungsangaben. Meine Sätze habe ich
auch schon in einem Blog wiedergefunden und gedacht: Ach wie vertraut!
Macht
es einen Unterschied, ob die Würdigung der Muße chinesischen oder
protestantischen Ursprungs ist? Ich glaube nicht! Wir alle haben etwas
Unsterbliches in uns. Wann wird unsere Sehnsucht nach einem ewigen Leben
wach? Wenn ich den ganzen Tag arbeite, dann erschließt sich mir kaum
ein Ewigkeitsgedanke. Da zählt das, was jetzt in diesem Augenblick zu
tun ist.
Doch wenn du für einen ganzen Tag dich der Muße hingibst
und in den Himmel schaust, dann öffnest du den Raum des unendlichen
Kosmos. Ich nenne es den Zustand der "Verbundenheit". Das Gegenteil wäre
die "Trennung". Das theologische Wort dafür heißt "Sünde" von
absondern, getrennt sein. Die Stunde ist begrenzt, der Tag mit den 24
Stunden auch. Wenn dir die Sterblichkeit in den Sinn kommt, bist du im
Zustand der Trennung, der "Sünde". Der Tod trennt dich vom Leben. Wie
gelangst du jedoch in einen Zustand der Verbundenheit? Wenn du dir Zeit
nimmst und nichts tust, einfach da bist, verschwindet diese gleich
Zeit. Sie hört auf zu existieren. Es entsteht ein Zustand der Muße, in
dem die Unsterblichkeit aufleuchtet. Auch, wenn du "arbeitest" kannst du
in diese Bewusstheit hineingehen des "Ich Bin".
www.matthias-koenning.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen