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Donnerstag, 18. August 2016

In den Arm nehmen und ganz doll drücken...

Ich erinnere mich an meine Weiterbildung in systemischer Familientherapie. Da erzählte der Lehrtherapeut von Virginia Satir, die als Sozialarbeiterin in New York gearbeitet hatte. Sie stellte fest, dass viele Familien sehr defizitorientiert denken und leben.
Es wird immer nur geschaut, was nicht klappt. Ständig wird gemeckert und genörgelt. Kaum ein freundliches Wort, wenig Zuwendung und selten ein positives Feedback. Menschen können in einem sozialen Umfeld leben wo es einem Wunder gleicht, wenn da niemand psychisch krank wird.
Virginia Satir schlug solchen Familien vor, sich gegenseitig Blumen zu schenken. Auf Papier gemalte Blumen. Blumen der Anerkennung. "Ich schenke dir diese Blume, weil du mich so freundlich angeschaut hast." "Ich schenke dir diese Blume, weil du mir beim Abräumen geholfen hast." Die Sichtbarkeit der Blumen veränderte die Atmosphäre in den Familien. Weg vom Defizit und hin zu mehr Achtung und Anerkennung.
Wie schön, wenn du jemanden zum ganz doll drücken hast. Wenn du jemanden findest, der dich in den Arm nimmt und dir seine Zuneigung ausdrückt. Jeder braucht das Gefühl, irgendwo hin zu gehören. Für jemanden wichtig zu sein.
Nicht vergessen! Schnell bist du wieder beim Mangel. bei den Defiziten. Bei dem, was nicht rund läuft. Meckern geht schnell und auf das Lob wird auch schnell mal verzichtet. Wie würde sich wohl die Welt verändern, wenn wir alle knuddeln täten? Merkel mit Trump, Putin mit Obama, die Gewerkschaft mit dem Arbeitgeber...
Die Zeitungen hätten nichts mehr zu berichten! Welchen Menschen möchtest du jetzt mal ganz doll drücken und ihm deine Zuneigung zeigen? Viel Freude dabei!
www.matthias-koenning.de

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