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Freitag, 12. Februar 2016

Resteverwertung!

Wenn meine Mutter für die Familie kocht, gibt es keine Reste. Sie kann sehr genau kalkulieren und weiß, wie viel jedes Familienmitglied isst. In meiner Küche gibt es immer einen Rest. Die Reste wandern in ein kleines Töpfchen und dann? Ja dann kommt die große Frage: Was damit anstellen! Manchmal sammle ich die Reste und es gibt ein Essen mit mehreren Gängen. Manchmal ist ein Rest aber auch die Grundlage für etwas völlig Neues. Ein Gemüse wird zum Bestandteil eines Salates und um den Rest Nudeln sammeln sich die Zutaten für ein ganzes Gericht. 
"Der Rest von etwas" lädt zum Philosophieren und Nachdenken ein und ist immer eine besondere Herausforderung. Der Rest drückt aus: Hier geht etwas zu Ende. Da hört etwas wirklich auf. Die restlichen Gäste einer Party gehören zu denen, die Das Ende gestalten werden. Sie können ein furioses Finale einleuten oder nach und nach still verschwinden. 
In der Kirche spricht man manchmal vom "Heiligen Rest" und meint damit diejenigen, die sich noch nicht verabschiedet haben. Auch dieser "Rest" steht in einer besonderen Verantwortung, weil sie den Übergang gestalten oder den Untergang hautnah erleben. So, wie man mit dem Rest eines Essens etwas völlig Neues beginnen kann, können das auch "Reste" von Gruppen tun. Eines muss dabei klar sein. Das Alte ist vergangen und lässt sich nicht einfach wieder herstellen oder so wiederbeleben. Ein gegessenes Essen ist Vergangenheit. Der Rest einer Gruppe sollte sich darum gut überlegen, wie es weitergehen kann. Der "Rest" kann etwas völlig Neues beginnen oder sich selbst verwalten bis zum Tod. Manche entscheiden sich auch zur Vereinsgründung.
Resteverwertung finde ich gut! Es macht deutlich: Ich muss nie von einem Punkt Null beginnen. Es ist schon der Anfang von Etwas da! Welche Reste befinden sich in deinem "äußeren" oder inneren "Kühlschrank" und warten auf Verwertung? 

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