Wenn
meine Mutter für die Familie kocht, gibt es keine Reste. Sie kann sehr
genau kalkulieren und weiß, wie viel jedes Familienmitglied isst. In
meiner Küche gibt es immer einen Rest. Die Reste wandern in ein kleines
Töpfchen und dann? Ja dann kommt die große Frage: Was damit anstellen!
Manchmal sammle ich die Reste und es gibt ein Essen mit mehreren Gängen.
Manchmal ist ein Rest aber auch die Grundlage für etwas völlig Neues.
Ein Gemüse wird zum Bestandteil eines Salates und um den Rest Nudeln
sammeln sich die Zutaten für ein ganzes Gericht.
"Der
Rest von etwas" lädt zum Philosophieren und Nachdenken ein und ist
immer eine besondere Herausforderung. Der Rest drückt aus: Hier geht
etwas zu Ende. Da hört etwas wirklich auf. Die restlichen Gäste einer
Party gehören zu denen, die Das Ende gestalten werden. Sie können ein
furioses Finale einleuten oder nach und nach still verschwinden.
In
der Kirche spricht man manchmal vom "Heiligen Rest" und meint damit
diejenigen, die sich noch nicht verabschiedet haben. Auch dieser "Rest"
steht in einer besonderen Verantwortung, weil sie den Übergang gestalten
oder den Untergang hautnah erleben. So, wie man mit dem Rest eines
Essens etwas völlig Neues beginnen kann, können das auch "Reste" von
Gruppen tun. Eines muss dabei klar sein. Das Alte ist vergangen und
lässt sich nicht einfach wieder herstellen oder so wiederbeleben. Ein
gegessenes Essen ist Vergangenheit. Der Rest einer Gruppe sollte sich
darum gut überlegen, wie es weitergehen kann. Der "Rest" kann etwas
völlig Neues beginnen oder sich selbst verwalten bis zum Tod. Manche
entscheiden sich auch zur Vereinsgründung.
Resteverwertung
finde ich gut! Es macht deutlich: Ich muss nie von einem Punkt Null
beginnen. Es ist schon der Anfang von Etwas da! Welche Reste befinden
sich in deinem "äußeren" oder inneren "Kühlschrank" und warten auf
Verwertung?
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