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Mittwoch, 21. Oktober 2015

Worte von Papst Johannes XXIII - Nur für heute - Nicht alles auf einmal!


Papst Johannes XXIII richtet seinen achtsamen Blick auf das Heute. Auf 10 Punkte möchte er sich und uns hinweisen. Beginnen wir mit dem ersten Punkt und sehen die wertvollen Hinweise für unseren eigenen Alltag.

1. Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

Bist du ein Morgen- oder eher ein Abendgrübler? Kannst du nicht einschlafen, weil die vielen unerledigten Dinge in deinem Kopf schwirren? Oder wachst du am Morgen auf und überlegst, was du alles in den kommenden Tagen erledigen musst. Dabei fallen dir besonders die Hürden und Hindernisse ein. Es kommen Druckgefühle und das schlechte Gewissen.
Oder es kommt ein Familienangehöriger zu dir und beginn: "Das war ganz schrecklich mit meinem Arbeitskollegen. Der müllt mich immer zu mit seinen Themen, dass ich mich gar nicht konzentrieren kann. Ach ja, die Auffahrt zur Garage müssen wir unbedingt reinigen, weil sich der Nachbar schon beschwert hat. Der macht mir auch echt Sorgen. Ständig nörgelt er an uns herum. Wir müssen unbedingt mal mit dem reden. Jetzt gehe ich eben in den Keller und wechsel eine Dichtung aus. Oder müssen wir noch einkaufen? Da habe ich gar keine Antenne für. Aber wenn ich sehe, wie du mich anschaust, dann denke ich, das müssen wir sofort tun."
Alles auf einmal! Das wäre die Lösung, nicht wahr? Dann hättest du es hinter dir! Aber wir Menschen leben in Raum und Zeit. Wir können nicht tausend Dinge gleichzeitig machen. Das "auf einmal" überfordert uns. Es kann schnell geschehen, dass du eine völlige Blockade bekommst. Da steigt so ein fetter Nebel in deinem Inneren auf. Der bewirkt Druck und Abwehr. Du verlierst den Zugang zu deinen Fähigkeiten. Du verlierst die innere Freiheit. Das Hamsterrad fängt an sich zu drehen und du weißt, es wird nicht aufhören.
Papst Johannes empfiehlt, den Tag zu erleben, ohne das Problem seines Lebens auf einmal lösen zu wollen. Man achte auf die Details.
Der Papst spricht von sich! "Ich werde..." Er beschränkt sich auf das "Heute!" Er spricht vom Bemühen und nicht von dem Anspruch, dass es perfekt gelingen müsste. Er erkennt, dass die vielen kleinen Probleme etwas mit meiner Persönlichkeit zu tun haben. Er entscheidet sich für Geduld, Beschränkung, Freiraum.
Was ist dein zuviel? Was kannst du für heute streichen? Was müsstest du selber gar nicht tun, weil jemand anders die Verantwortung trägt? Wie geht es dir mit deiner Perfektion? Kinder wollen oft alles sofort. Geduld ist nicht leicht. Es kann aber sein, dass es Freude macht, die Aufgaben zu reduzieren und mehr Sorgfalt und Wohlwollen hineinzulegen.
www.matthias-koenning.de 

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