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Donnerstag, 22. Oktober 2015

Das "Heute Wort" von Papst Johannes Nr 2. - Niemanden kritisieren!


Von dem Papst Johannes XXIII stammt der folgende Text.

2. Nur für heute werde ich große Sorgfalt in mein Auftreten legen: vornehm in meinem Verhalten; ich werde niemanden kritisieren, ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern - nur mich selbst.

Nur heute - vielleicht auch nur in diesem Augenblick! Wenn ich im Spiegel auf meine Stirn schauen könnte, dann würde da stehen: "Das finde ich nicht gut!" - "Das finde ich nicht richtig!" Hast du einmal beobachtet, wie oft am Tag du etwas an deinem Gegenüber auszusetzen hast? Ob es deine Kinder sind, deine Arbeitskollegen, die Nachbarn, die weite Verwandtschaft, die Politiker... Du könntest den ganzen Tag und den Rest deines Lebens Menschen für ihr Verhalten kritisieren. Wie leicht ist es, den anderen zu verbessern. "Mach doch mal so!" "Hast du das probiert?" "Das kannst du doch so nicht machen!" Wie geht es dir, wenn du selber kritisiert wirst?"
Wirst du dann kleinlaut und verkriechst dich in dein Schneckenhaus? Oder ruft das deinen Ärger hervor und du gehst in den Widerstand? In der Regel bekommst du irgendein scheußliches Gefühl. Es sei denn, du bist schon so erleuchtet, dass du gelassen mit jeder Form von Kritik umgehen kannst. Wenn du ein negatives Gefühl bekommst bei Kritik, wie wird deine Kritik ankommen beim Gegenüber? "Ich habe es ja nur gut gemeint!" "Ich wollte nur helfen!" Ich glaube, dass diese Form von Hilfe überflüssig ist. Bist du beauftragt worden? Hat dich jemand danach gefragt?
Papst Johannes schlägt vor, dass er große Sorgfalt in seinem Auftreten legt und vornehm sein wird in seinem Verhalten - wohlgemerkt nur heute! Mir gefällt es, dass ich zunächst einmal in eine Grundhaltung hineingehe. Ich bin sorgfältig und vornehm! Das klingt ein wenig altertümlich, hat aber einen ganz schönen Kern. Du entdeckst in dir einen aristokratischen Zug. Du gehst in deine Göttlichkeit und in deine Würde. Wenn du in dir selbst ruhst und dich wertschätzt, dann gibt es meistens gar keinen Grund zur Kritik. So großzügig, wie du dir selber gegenüber bist, wirst du auch deinem Gegenüber sein, vom Kind bis zum Greis, vom Bettler bist zum Millionär.
Ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren, nur mich selbst. Der Gedanke gefällt mir. Ich arbeite an mir selbst. Ich entwickle mich - heute. Ich bin sorgfältig in dem was ich sage und auch was ich denke.
Auch deine kritischen Gedanken erreichen dein Gegenüber. Auch deine negativen Gedanken haben ihre Auswirkungen. An sich selbst zu arbeiten ist ein Mamutunternehmen und eine Lebensaufgabe. Eigentlich hätte ich damit schon genug zu tun - heute! Wenn die anderen nur nicht immer so unmöglich wären...;-)
www.matthias-koenning.de

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