Angelus Silesius schrieb folgenden Vers im „cherubinischen Wandersmann“
„Die Ros ist ohn warum; sie blühet, weil sie blühet,
Sie acht nicht ihrer selbst, fragt nicht, ob man sie siehet.“
Die Rose ist einfach da. Sie fragt nicht, wie sie wirkt, was
andere über sie denken. Bin ich schön genug? Genüge ich? Bin ich richtig? Sie
fragt nicht, warum sie auf der Welt ist und wohin sie geht, wenn sie verblüht.
Das macht sie frei, einfach nur zu sein.
Wenn du dich mit der Rose vergleichst, was kommt dir da in
den Sinn? Gelingt es dir auch, so unbeschwert da zu sein? Oder stehst du schon
am Morgen vor dem Kleiderschrank und überlegst, was du dir anziehen sollst und
wie es dir steht? Fragst du dich, was die anderen über dich denken, wenn du
dieses trägst, jenes sagst und etwas anderes wiederum tust? Bist du frei und
unabhängig in deinem Denken, Fühlen und Handeln?
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