An Weihnachten erinnern wir uns, dass das göttliche Kind in den Raum eintritt, den wir Menschen bewohnen. Es beginnt im Bauchraum der Mutter und wird angebetet im zugigen Stall von Bethlehem. Ich möchte mit dir in der Zeit des Adventes Räume durchwandern. Was kann ich dort finden? Welche Qualität kommt dort zum Ausdruck? Wo möchte ich weiter und wo darf ich verweilen.
Bei einem Strafraum handelt es sich um eine Fläche vor dem Tor im Fußballfeld, der genau vermessen und durch Linien gekennzeichnet ist. Dort herrschen andere Regeln als im Rest des Feldes.
Wer diesen Raum nicht beachtet und die Regeln verletzt, wird
bestraft. Wenn ich mich im Strafraum aufhalte ist besondere Vorsicht angesagt.
Da gelten andere Regeln und Gesetze.
Das erinnert mich an manche Räume, die durch
einen Stacheldrahtzaun eingefasst werden. Atomkraftwerke, tiefe Gruben,
Gefängnisse, besondere Hoheitsgebiete. Das Innenleben muss vom Außenleben
getrennt werden. Trennende Räume. Wer dort macht was er will muss die Konsequenzen
spüren.
Ein Fußballfeld ist ja eigentlich nur ein einziges Feld und
dennoch zeigen die Linien dort eine Trennung an. Hier wir und da die anderen –
mit einem besonderen Hoheitsgebiet.
Jeder Mensch lebt auch quasi wie in einem „Strafraum“. Komm
mir nicht zu nahe, wenn du mir unbekannt bist oder wenn ich dir nicht traue! Respektiere meine körperlichen Grenzen! Manche
Menschen sind da großzügig und andere weniger. Für einen gewalttätigen Ehemann
kann der Raum um die Wohnung zum Strafraum werden, wenn ein Richter ihn dazu
verurteilt. Schutz der Familienangehörigen!
Es reicht, eine Linie zu denken. Hier ich und da du! Ich
kann die Linie auch ausradieren der wegdenken. Dann gibt es Verbindung.
Ich stelle mir vor, dass an Weihnachten die Strafräume
durchlässiger werden. Es wächst das Vertrauen, dass ich mich nicht schützen
muss. Das Kind in der Krippe sagt: „Verwandle die Strafräume in
Erlaubnisräume!“
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