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Mittwoch, 18. Dezember 2019

Bewusstseinserweiterung im Aufwachraum – die 18. Tür zum Advent




An Weihnachten erinnern wir uns, dass das göttliche Kind in den Raum eintritt, den wir Menschen bewohnen. Es beginnt im Bauchraum der Mutter und wird angebetet im zugigen Stall von Bethlehem. Ich möchte mit dir in der Zeit des Adventes Räume durchwandern. Was kann ich dort finden? Welche Qualität kommt dort zum Ausdruck? Wo möchte ich weiter und wo darf ich verweilen.  

Du bekommst eine Narkose und wirst operiert. Anschließend wird dein Bett in ein bestimmtes Zimmer geschoben, wo du dich von deiner Narkose erholen kannst. Aufwachen unter Beobachtung. Du befindest dich in einem Raum, der dem Aufwachen bestimmt ist.
Jetzt stell dir einmal vor, dass du nachts schläfst. Am Morgen wachst du auf und dein „Schlafraum“ wird zu einem „Aufwachraum“. Du kennst den Unterschied von schlafen und wachen. Denn nach dem Aufwachen erinnerst du dich daran, dass du ja vorher geschlafen hast. Das fühlte sich völlig anders an. Im Schlaf warst du dir deines Körpers nicht bewusst. Du weißt nicht, wann und wie oft du dich bewegt hast. Aber du kennst den Unterschied von schlafen und wach sein. Durch das Aufwachen wechselst du vom Schlaf zum Wachzustand.
„Das ist mir nicht neu!“ wirst du jetzt sagen. Das kenne ich! Na und? Das mache ich seit ich lebe. Ich schlafe und ich wache! Dann möchte ich mit dir jetzt einen Schritt weiterdenken. Stell dir vor dass du schläfst und aufwachst. Aber, dein Aufwachen ist kein echtes Aufwachen, sondern lediglich der Wechsel in einen anderen Traumzustand. Du bist also nur scheinbar wach. Du befindest dich quasi in einer Art Dämmerzustand. Wie mit Drogen, nur nicht so krass. Du denkst, dass du wach bist, du bist dir vielleicht sogar ganz sicher! Aber wirklich wach bist du nicht!
Du weißt nicht wer du in Wirklichkeit bist! Du hast Ereignisse aus deiner Kindheit verdrängt. Du erinnerst dich nicht an deine Vorleben und hältst diese Idee an sich schon für Spinnerei. Wenn du alle deine Identitäten einmal fortdenkst als da sind: „Ich  bin Vater, Mutter, habe einen Beruf, bin ein Familienmitglied, Nachbar, Staatsbürger...“  Durch das Fortdenken deiner Scheinidentitäten besitzt du jetzt keine Identität mehr! Wer bist du dann, wenn du so denkst? Wer ist dieses „Ich“?
Wenn du diese Frage stellst dann kann es geschehen, dass du im Wachsein noch einmal neu aufwachst. Es ist so, als ob ein Groschen fällt. Es gibt ein Aha! Du nimmst wahr, dass es ein vom Körper unabhängiges Bewusstsein gibt. Dieses „ich“ nimmt sich anders wahr. Dieses „ich“ ist in der Lage, sich selbst zu beobachten und entschiedener da zu sein.
Wenn du dich auf dem Weg zur Krippe machst kommst du auch in einen „Aufwachraum“. Du kommst wie in Trance zu der Krippe mit deiner ganzen Lebensbiographie, deinen Hürden und Einschränkungen. Dann stehst du vor dem Kind und es geht ein Ruck durch dich hindurch. Du stellst fest, dass du das gar nicht bist. Du bist nicht das Sammelsurium deiner biographischen Ereignisse. Im angeschaut werden durch das Kind wachst du auf. „Aha“, das bin ja „Ich“. Da gibt es ein „Ich“, das gemeint ist. Meine Eltern wollten vielleicht ein „braves“ Kind. So habe ich mich auf deren Wunsch hin „brav“ entwickelt. Aber das bin nicht ich! Das war das „Wunsch-Ich“ meiner Eltern. Ich war ständig ein „Wunsch-Ich“ anderer Menschen. Jetzt wache ich auf! Jetzt merke ich das erst! Und? Bist du schon wach oder schläfst du noch obwohl du wach bist?
www.matthias-koenning.de

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