Im Auto erzählte mir eine Freundin von
ihrem „verschenkten“ Tag. Solche Tage kenne ich auch. Du fängst mit einer
Arbeit an und kommst nicht voran trotz all der Zeit, die du investiert hast. Du
rufst an und erreichst niemanden. Im Laden ist das Produkt ausgegangen, das du
gesucht hast. Du machst einen Besuch und durch deine Ungeschicklichkeit reißt
du dir einen Knopf vom Hemd an einer Stelle, wo es gleich auffällt. Und das
alles nicht in einem Monat, sondern an einem einzigen Tag. Da bekommst du
wirklich den Eindruck: Das war ein verschenkter Tag. Da hätte ein spontaner
Ausflug oder ein entspannter Nachmittag im Garten mehr Sinn gemacht. Manchmal
deuten wir verschenkte Tage eher als „vergeudete“ Tage.
Um „vergeudete“ Tage geht es in diesem
irischen Segensspruch. Das sind Tage, zu denen du nicht innerlich Ja sagen
kannst. Tage, die du anders geplant und dir anders vorgestellt hast. Da kommt
schon mal das Gefühl hoch von Sinnlosigkeit und Leere.
Es gibt daneben aber auch die Erfahrung
eines verschenkten Tages in dem Sinne, dass du dich entscheidest, eine
bestimmte Zeit mit einem anderen Menschen zu verbringen. Du verschenkst Zeit,
du bist sogar so großzügig, dass du einen ganzen Tag schenkst. Es wird dich mit
Freude und Zufriedenheit erfüllen und dir helfen, ganz im Sein zu sein.
Ich
glaube, dass kein Tag vergeudet sein muss wenn du ihn als sinnvoll deutest.
Auch wenn alles schief geht kannst du sagen: Ich habe wertvolle Erfahrungen
gemacht! Also: „Möge es in deinem Leben keine verschenkten Tage geben, aber
viele, die du anderen schenkst."
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