Zu
 mir kommt eine Frau in die Beratung. "Mein Mutter ist alt geworden. Ich
 mache mir wirklich Sorgen um sie. Sie kann sich kaum noch selbst 
versorgen. Was ich ihr auch sage, alles lehnt sie ab. Dabei ist sie noch
 ganz klar im Kopf. Es wäre doch viel vernünftiger, wenn ein 
Pflegedienst käme, oder wenigstens Essen auf Rädern. Wenn ich mit ihr 
über ein Pflegeheim spreche, dann will sie nichts davon wissen. Was soll
 ich ihr nur noch sagen?"
Ich erlebe oft, dass jemand zu mir kommt
 mit einem Problem und gute Lösungen weiß. Alles logisch, alles klar 
durchdacht, alles wirklich vernünftig. Alle Wenn und Aber wurden 
durchleuchtet. Alles Für und Wider wurde hin und herbewegt.
Trotzdem
 bleibt da eine Unsicherheit. Irgendetwas stimmt nicht. Warum folgst du 
nicht einfach dem Verstand der das alles so toll durchdacht hat? Ich 
habe da immer einen ganz kurzen Satz: "Das hast du vollkommen 
durchdacht..., aber es fühlt sich falsch an!" Da liegt der Haken. Das 
Herz sagt "NEIN". Das Herz fühlt etwas. Das Herz stellt andere Fragen. 
Es fragt sich zum Beispiel: "Bin ich glücklich mit dieser Lösung!" "Kann
 ich damit leben?" "Bin ich da mit mir in Übereinstimmung?" "Erfüllt die
 Lösung meine Bedürfnisse?" "Ist es sicher genug?"
So mag es ganz 
logisch sein, für die alt gewordene Mutter ein Betreuungskonzept zu 
entwickeln, welches den körperlichen und geistigen Bedürfnissen 
entspricht. Aber ist Mutter damit glücklich? Fühlt es sich für sie 
"richtig" an?
Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht 
kennt. Wenn du eine Lösung für ein Thema suchst, dann befrage beide 
Institutionen in deinem Inneren. Befrage zuerst dein Herz und dann bitte
 den Verstand um Unterstützung, dafür auch "vernünfige" Gründe zu 
finden. Du wirst überrascht sein zu welchen Lösungen du kommst.
www.matthias-koenning.de

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen