Dieses Wort stammt von einem sufischen Mystiker aus dem Mittelalter. Ich möchte den Satz einmal von hinten her aufdröseln.
Du
 stellst dich einer Aufgabe und hoffst, dass du sie gut erfüllen kannst.
 Vielleicht sagt dir jemand: "Das hast du gut gemacht!" Dann fühlst du 
dich bestätigt und richtest dich auf. "Ja, das bin ich! Das habe ich 
geschafft!" In alter Sprache formuliert vermehrst du so deine Ehre. Die 
Menschen ehren und achten dich für das, was du geleistet hast. Umgekehrt
 könnte dir auch jemand sagen: "Das war ein Satz mit X!" Dann bist du 
gekränkt und fühlst dich beschämt. In alter Sprache ausgedrückt hieße 
das, dass du Schande in deinem Leben angehäuft hast.
Ständig 
erfüllst du irgendwelche Aufgaben und ständig kommentieren Menschen das,
 was du tust. Sie bewerten: Das hast du gut gemacht oder das hast du 
schlecht gemacht. Oder in alter Sprache: Ehre oder Schande. Da kann es 
geschehen, dass deine Aufmerksamkeit häufig bei dem Gedanken oder bei 
der Angst ist: "Bloß keine Schande! Hoffentlich viel Ehre!" So bist du 
nie bei deiner Aufgabe sondern immer schon bei der Bewertung am Ende. 
Die Erfüllung deiner Aufgaben wird dann begleitet von deiner Angst und 
deiner Sorge: "Hilfe! Genüge ich?!" Dann bist du schon raus aus dem 
"Flow". Es fließt nicht mehr und deine Arbeit wird wirklich zur harten 
"Arbeit".
Der sufische Mystiker nun glaubt, dass sich mit dir 
etwas fundamental ändert, wenn du an einer ganz bestimmten Schraube 
drehst. "Sei in der Liebe!" Wenn du in der Liebe bist, dann bist du im 
Flow, dann fließt es und du wirst gleichgültig gegenüber den Bewertungen
 deiner Umgebung. Du "bist" einfach. Zugleich gibt es noch eine 
Steigerung: Trunken sein von der Liebe. So, wie der Alkohol deine Sinne 
benebelt, verändert die Liebe dein Gemüt. Die Liebe macht dich 
unabhängig von menschlichen Urteilen und Verurteilungen. Du kommst dir 
vor wie im Paradies. Die Unzulänglichkeiten und Fehler treten zurück. 
Daraus folgt für mich so etwas wie eine Grundhaltung: "Bevor du mit 
deiner Arbeit beginnst, versetze dich in den Zustand der Liebe." Geht 
das so einfach? Nicht immer nach meiner Erfahrung. Aber du kannst jetzt 
etwas dafür tun, indem du beginnst mit der Veränderung deines 
Bewusstseins. Sei dir ständig bewusst, dass du ein Gottesgeschenk bist, 
dass du dafür nichts tun musst und dass es völlig ausreicht, einfach nur
 dazusein. 
www.matthias-koenning.de

 
 
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