Einfach mal alles loslassen. Ich habe keinen Bock mehr! Ich habe die Nase so was von voll! Ich schmeiße hin und übernehme nicht mal dafür die Verantwortung. Genug ist genug!
Ich beobachte manchmal Kinder, wie sie es genau so machen. Stehen bleiben. Rumschreien und sich komplett verweigern. Ich sehe dann Mutter oder Vater bei der Erziehungsarbeit. Mit Zuckerbrot und Peitsche. Mal beruhigend, mal ermahnend, manchmal lockend und mit einem Eis winkend. Das Kind steht da und schmeißt einfach hin. Erst einmal ist es egal, was Mama oder Papa da sagen oder wollen. Der ganze Frust muss raus.
Ich stehe daneben und wünsche mir, dass ich das auch manchmal so könnte wie ein Kind. "Das ist nur eine Trotzphase. Da musst du als Eltern durch. Das geht auch vorbei!" In der Pubertät kommt die Gefahr leider noch einmal wieder. Aber danach... Dann hast du es geschafft. Du hast es geschafft, dass du deinen Frust in dir verstaust wie ein ausrangiertes Möbelstück. Hinschmeißen bewährt sich nicht. Dafür bekommst du keine Anerkennung. Nur Ablehnung. Das machen Kinder, aber nicht Erwachsene!
Heimlich habe ich schon oft hingeschmissen. Ich habe mir ein Diktiergerät gekauft und die Anleitung nicht verstanden. Ich habe das Ding einfach weggeworfen. Meinen ersten Beruf habe ich auch hingeschmissen. Immerhin gab es dafür einen Grund. Ich mochte meinem Arbeitgeber gegenüber nicht gehorsam sein. Ich war wie ein trotziges Kind. "Genug ist genug!"
Mancher Frust in unserer Erwachsenenseele arbeitet immer noch weiter. Macht uns unzufrieden und grießgrämig. Lässt und hadern und am Leben verzweifeln. Im Evangelium gibt Jesus seinen Jüngern einen Rat, wenn sie auf Missionsreise sind. Bei einer Ablehnung sollen sie den Staub von den Schuhen schütteln und weitergehen. Mit meinen Worten hieße das: Schmeiß ruhig mal hin! Vor allem deinen Groll und deinen Frust. Sonst frisst er dich auf! Darum darfst du das Hingeschmissene auch nicht wieder aufsammeln. Sonst hast du den Frust ja wieder an dir kleben. Was könntest du denn mal einfach hinschmeißen? Du kannst auch mit einem überflüssigen "Stehrümchen" anfangen. So als Probe! Darin legst du dann den ganzen Frust des Augenblicks hinein. "Ich schmeiß es hin und heb es auch nicht wieder auf!"
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