Translate

Samstag, 27. Februar 2016

Gib mir Geduld aber zackig


Ich bin so ungeduldig! Als Kinder mussten wir schon früh im Haushalt mithelfen. Die Atmosphäre drum herum war leider nicht immer sehr entspannend. Hier ist die Arbeit - bis gestern bitte erledigen. Wir durften nicht das Buch zu Ende lesen, das Spiel fertig spielen. Es galt "Jetzt!" und "Sofort!"
Das hat sich bis in meine erwachsene Gegenwart ausgewirkt. Wenn ich weiß, dass da eine Arbeit auf mich wartet gibt es den Impuls von "sofort erledigen".  Es kommt mir so vor, als ob meine Eltern mir über die Schultern schauen um zu prüfen, ob es nicht noch schneller geht. Dann trete ich mit mir in einen inneren Wettbewerb. Wer kann es am schnellsten?!
Dann sehe ich andere Menschen bei der Arbeit zu und denke spontan: "Geht das nicht schneller?" Dann wünsche ich mir Geduld. Geduld mit mir selbst und Geduld mit den anderen. Das ist echt nicht leicht! Die Geduld bräuchte ich genau in dem Augenblick. Dann, wenn ich mit den Hufen scharre! Die Geduld mit mir brauche ich nicht morgen, sondern jetzt. Morgen gibt es eine andere Aufgabe, eine neue Arbeit. Heute möchte ich, nein muss ich mit mir geduldig sein. Es duldet keinen Aufschub.
Wenn ich schon keine Geduld mit mir habe, dann könnte ich sie mir doch von Gott wünschen. Wenn Gott schon Wunder wirken kann, dann kann er das Wunder auch sofort wirken, oder? "Herr, gib mir Geduld, aber zackig!" Sonst ist es zu spät! Morgen brauche ich sie nicht mehr!
Immer wieder merke ich, wie die Muster und Glaubenssätze aus der Kindheit Macht über mich haben. Wie schaffe ich es, dass sie diese Macht verlieren?  Ich bringe zuerst Bewusstheit dahin! Dann überprüfe ich, wem diese Sätze gehören. Gehören sie mir, oder den Eltern? Wenn sie den Eltern gehören, gebe ich sie ihnen zurück. Es ist eure Ungeduld und nicht meine! Ihr bekommt sie zurück!
www.matthias-koenning.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen