Translate

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Der achte Gedanke von Papst Johannes aus dem Text "Nur für heute" - Entscheide dich, aber ohne Eile!


Von dem Papst Johannes XXIII stammt der folgende Text.

8.  Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen - und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: der Hetze und der Unentschlossenheit.
Nur für heute ein genaues Programm. Ich kenne Menschen, die vor lauter Arbeit nicht anfangen können. Ihnen fehlt ein Plan. Sie besitzen keine Struktur. Sie fangen etwas an und wenden sich ganz schnell dem nächsten zu. Oder sie fangen gar nicht erst an, nehmen aber alles in die Hand. Sie sind erfüllt von Gedanken wie: "Ich müsste...", "ich sollte...", "ich könnte..." ergänzt durch unbedingt, dringend und auf jeden Fall.

Nur heute machst du ein genaues Programm.
1. Du setzt dich hin und schreibst auf, was du erledigen möchtest.
2. Dann gibst du jeder Aufgabe Punkte. Drei Punkte heißt: total wichtig. Zwei Punkte nimmst du für wünschenswert. Und ein Punkt bedeutet: kann, muss aber nicht.
3. Dann schreibst du die "Dreipunkteaufgaben" untereinander in der Reihenfolge der Dringlichkeit. Vergiss nicht die "Freudefaktoren" wie lustvolle Aufgaben oder Pausen oder kreative kleine Unterbrechungen. Dann folgen die Zweipunkter und dann die Einpunkter.
4. Dann schreibst du hinter jeder Aufgabe wie viel Zeit du dafür verwenden möchtest.
5. Du wirfst einen Blick darauf, ob deine Liste realistisch ist. Du kannst ja jetzt die Zeiten zusammenrechnen. Wenn dein Arbeitszeitpensum ausgeschöpft ist streichst du alles von deiner Liste, was darüber hinausgeht.

Der Papst gibt den Hinweis auf zwei Fallen. Achte darauf, dass du dich nicht abhetzt. Ein Programm bewirkt oft dies. Du fühlst dich wie ein Sklave und arbeitest das Programm ab. Du vergisst, dass das Programm lediglich eine Strukturhilfe ist und nicht dein Sklaventreiber. Wenn dein Zeitplan nicht gut berechnet ist oder Unvorhergesehenes geschieht, dann streiche wieder etwas vom Ende deiner Liste.
Der zweite Hinweis dreht sich um die Unentschlossenheit. Manchmal gehen deine Projekt deswegen nicht voran weil du dich nicht entscheiden kannst. Mache ich A oder B oder lieber C oder rufe ich an und frage den oder die. Rechne einmal die Zeiten zusammen, in denen du unentschlossen bist. Deine Lebenszeit ist kostbar. Manchmal ist es besser, sich für das Falsche oder Zweitbeste zu entscheiden. Das ist besser als in der Unentschlossenheit zu verharren. Die Unentschlossenheit an sich ist ein unglaublicher Energieräuber. Sie führt dich in die Passivität und du bekommst nichts mehr von deiner Liste gebacken. Du gibst einfach auf!
Also, ein Programm. Nur für heute! In der Freude bleiben und es als Experiment sehen. Entscheide dich - ruhig auch einmal falsch - und vertraue, dass aus deiner falschen Entscheidung auch etwas Gutes wachsen kann. Aber die Gefahr wird geringer, wenn du dein Werk nicht in Hetze abarbeitest. Vergiss nicht, regelmäßig und tief dabei zu atmen.
www.matthias-koenning.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen