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Dienstag, 26. Mai 2015

Auf den Ton kommt es an!


Eigentlich würde ich hier lieber eine Audiodatei veröffentlichen, denn bei der Betonung geht es ja um den Ton und um das Hören. Auf den Ton kommt es an!
"Was du gesagt hast, stört mich nicht! Aber wie du es sagst! Da hast du dich wohl im Ton vergriffen!" Im Schwingen der Stimme hören wir mehr als nur Worte wie von einem neutralen Sprachcomputer. Da möchte jemand etwas von dir. Mit welchem Wort fängt er an? "Anna,... könntest du mal..." "Martin,... das finde ich jetzt...." Du wirst also mit deinem Namen angesprochen. Und oft vermutest du schon beim Aussprechen deines Namens, dass da jemand von dir etwas möchte. Kennst du auch solche Sätze wie: "Du meldest dich auch nur, wenn du etwas willst!" Jemand möchte "etwas" von uns, aber wir als Personen sind selbst oft gar nicht gemeint. Dein Auto ist interessant, dein Wissen, dein Rasenmäher oder dein Grill. Aber du?
Ja klar, du wirst mit deinem Namen angesprochen, aber du bist nicht gemeint. Jetzt stell dir einmal einen Menschen vor, der dich mag! Er spricht dich an und sagt deinen Namen. Er will nichts von dir. Er ruft nur deinen Namen! In seiner Stimme schwingt Wohlwollen, Aufmerksamkeit, Neugier und Freude. Da gibt es auf einmal einen völlig anderen "Ton". Die Vokale in deinem Namen fangen an zu schwingen. Die M's und S's, F's und W'S beginnen zu surren und zu vibrieren. Im "Tönen" deines Namens spürst du ein großes Willkommen. "Schön, dass du da bist!"
Auf den Ton kommt es wirklich an! Nicht, wenn jemand etwas von dir will. Einen höflichen und freundlichen Ton finde ich eher selbstverständlich. Mir geht es um den Ton, der da drunter und da drüber liegt. Die Ober- und Untertöne! Das ganze Spektrum deines Daseins! Ob du deinen Namen liest oder aussprichst - ein Riesenunterschied! Geh doch mal in den Wald und rufe deinen eigenen Namen. Summe ihn! Singe ihn! Dehne die Vokale und lasse es klingen! Verlocke dich selbst, lade dich ein und lege ein schelmisches Glucksen mit hinein. Dann geh in eine Kirche, stelle dich mitten in den Raum und wiederhole das Ganze noch einmal. Bemerkst du einen Unterschied? Du im Wald oder du in der Kirche?
Dann gehst du mit einem lieben Menschen in den Wald oder in die Kirche und "betönst" diesen. Du wirst merken, wie du da in Schwung kommst. Alle deine Körperzellen werden aktiv werden. Dein Gegenüber wird vor Freude und vielleicht auch vor Scham erröten. Aber es wird zu einem unvergesslichen Ereignis und Fest werden.
Nach der Bibel erschuf Gott die Welt durch das Wort. Er tönte auch! Durch die Schwingungen aus seinem Herzen, ausgedrückt in Töne und Worte wurde die Schöpfung! Für ihn kam es auch darauf an, dass er den Ton fand, der das Leben hervorbrachte. Auf den Ton kommt es an, weil er eine ganze Welt erschafft!
www.matthias-koenning.de

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