Papst Franziskus nimmt die Armut wieder in den Blick. Die gelebte Armut war immer ein
wichtiger Aspekt in der Kirche. "Selig die Armen, denn Ihnen gehört das
Himmelreich", sagt Jesus in der Bergpredigt. Wir sollen mit den Armen
solidarisch sein.
Auf zwei Dinge möchte ich gerne hinweisen. Die
Armut an sich ist eigentlich kein Ziel. Wir sind von Gott reich
beschenkt. Wir dürfen im Reichtum seiner Schöpfung leben. Das Ziel heißt
also eher, dass alle Menschen in Solidarität und Geschwisterlichkeit
den Weg zum Reichtum und Teilen der Schöpfung finden. Der "Schöpfer" hat
die Schöpfung überquellend angelegt und nicht sparsam oder arm!
Der
zweite Hinweis verbirgt sich im Wort "Armut". Wortwörtlich steckt darin
"Der Mut in den Armen." Die Arme sind die körperliche Verlängerung und
Umsetzung des Herzens und des Herzraumes. Im Herzen entsteht der Mut.
Dieser Mut wird von den Armen aufgenommen und in die Tat umgesetzt.
Wahre "Armut" besteht also darin, beherzt und mutig den inneren Impulsen
zu folgen und seine "Berufung" in die Tat umzusetzen. Die "Armen" haben
den "Mut" und die Kraft verloren und brauchen vorübergehend Energie,
Kraft und Liebe von außen durch unsere menschliche Solidarität. Das Ziel
heißt jedoch Hilfe zur Selbsthilfe.
Es wäre fatal, das "Arm
sein" an sich zu glorifizieren. Auf bestimmter Ebene war Jesus auch
nicht arm. Er hatte Freunde, er war in starker Liebe mit Gott verbunden,
er lebte seine Berufung und hatte "Mut in den Armen", indem er mit
seinen Händen und der Energie des Herzens heilen konnte. In diesem Sinne
wünsche ich dir diese "Armut, die aus dem Herzen kommt."
www.matthias-koenning.de
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