Manchmal bleibe ich stehen wenn ein Hund mich anbellt. Das
geschieht quasi automatisch. Hoffentlich bellt er nur! Besser ist es auf jeden
Fall, ihn zu beobachten. Plötzlich ärgere ich mich, dass der Hund meine ganze
Aufmerksamkeit bekommt. Alle meine Sinne und Gedanken sind geschärft und
ausgerichtet auf dieses Tier.
Das Sprichwort ist allerdings wohl gedacht für die menschlichen
bellenden Hunde, die dir im Leben begegnen. Da bellt dich dein Chef an: „Das
haben Sie nicht ordentlich gemacht! Sie sind zu nichts zu gebrauchen! Wenn Sie
so weitermachen...! Das wird Folgen haben, die Sie zu spüren bekommen!“
Sätze, die deinen Adrenalinspiegel hochpuschen, nicht wahr?
Während du an ganz normalen Hunden, die bellen, vorbeigehst, bleibst du vor den
Chefs dieser Welt stehen und bittest: „Lass mich ungeschoren davonkommen!“ Mir
hilft das Bild, dass jeder Chef letztlich nur ein bellender Hund ist, der mich
vom Ziel abbringt. Der bellende Hund drückt seine eigene Angst, seinen eigenen Ärger oder was
auch immer aus. Der Chef auch! Und ich habe damit erst einmal nichts zu tun.
Ja, ich spüre die Auswirkungen, aber ich bin nicht die Quelle und Ursache.
So werde ich zum unbeteiligten Zuschauer einer Szene, die
mich nicht berührt. Der bellende Hund, der bellende Chef... Schließlich möchte
ich an mein Ziel ankommen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen