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Sonntag, 15. Dezember 2019

Ein Raum für die Andacht - die 15. Tür zum Advent



An Weihnachten erinnern wir uns, dass das göttliche Kind in den Raum eintritt, den wir Menschen bewohnen. Es beginnt im Bauchraum der Mutter und wird angebetet im zugigen Stall von Bethlehem. Ich möchte mit dir in der Zeit des Adventes Räume durchwandern. Was kann ich dort finden? Welche Qualität kommt dort zum Ausdruck? Wo möchte ich weiter und wo darf ich verweilen.  


Ein Raum für die Andacht – die 15. Tür zum Advent

Jede Kirche ist eigentlich ein Andachtsraum. Heute gibt es auch in öffentlichen Gebäuden Andachtsräume, so in manchen Flughäfen und im Reichstag in Berlin. Ein Raum, in dem nicht gearbeitet wird. Ein Raum, der keine praktischen Funktionen hat. Dort ist es still. Dort wird nicht gearbeitet.

Im Andachtsraum kann ich meine Gedanken sammeln. In meiner Andacht kann ich meine Aufmerksamkeit auf etwas hinlenken. „Andächtig“ lausche ich der Musik.
Gibt es in deiner Wohnung einen Raum, wo du andächtig sein kannst?

Ich sehe da zwei Möglichkeiten.  Die erste ist ein ganz konkreter Ort, ein Platz. Vielleicht besitzt du sogar ein eigenes Zimmer, das nur dem Schweigen dient. Ein Ort, an dem du dich zurückziehen kannst. Vielleicht bevorzugst du ja eher die Gartenbank draußen und machst die ganze Welt zum Andachtsort. Oder du hast dir eine Nische eingerichtet, mit Bild und Kerze oder einem anderen Gegenstand, der dich in die Andacht führt, in das Sammeln deiner Gedanken und Gefühle.
Die zweite Möglichkeit gefällt mir besonders gut. Dieser Andachtsraum ist mobil und immer und überall einsetzbar. Du kannst stehen, sitzen oder gehen. So wie es dir entspricht. Du schaffst dir durch die innere Stille, Affirmationen, Visualisierung, Bewusstheit einen Raum in dir und um dich herum. Du triffst die Entscheidung, in deinen Andachtsraum zu gehen und dort zu sein. So kannst du die Zeit im Wartezimmer beim Arzt nutzen. Deinen Sessel im Wohnzimmer, die Bahnfahrt, deinen Gang durch die Stadt. Du kannst jeden Ort der Welt zu einem Andachtsraum machen, einem Ort, an dem du deine Gedanken sammelst und aufmerksam bist für das Hier und Jetzt.
Weihnachten macht eben genau dieses deutlich. Der Stall wird zum Ort der Andacht. Dort angekommen gehen die Menschen in die Achtsamkeit. Sie lauschen genauer hin! Achten auf ihre Intuition! Unterscheiden die Geister! Sammeln Kraft! Viel Freude in deinem Andachtsraum!  

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